Der Umsatz mit Pflanzenschutzmitteln stieg im letzten Jahr um 6,2 Prozent auf 1,600 Mia. Euro. Mit Mineraldüngern wurden 3,096 Mia. Euro erwirtschaftet (+3%), wie der Industrieverband Agrar (IVA) mitteilt, der 50 Unternehmen vertritt.
Im Pflanzenschutzbereich hat der Umsatzanstieg mehrere Gründe. Das Fungizid-Segment verzeichnete laut IVA ein Plus von 10,8 Prozent, wofür Preiseffekte sowie ein erhöhter Krankheitsdruck verantwortlich seien. Im Insektizid-Bereich seien wegen des EU-weiten Verbots neonikotinoider Beizen verstärkt Mittel für Spritzanwendungen gefragt gewesen. Auch das stärkere Auftreten von Nacktschnecken zur Aussaat 2014/15 habe zu einem Nachfrageanstieg geführt.
Der Industrieverband Agrar kritisiert, dass durch teils „realitätsferne Zulassungshürden“ bewährte Produkte verschwinden würden. Eine weitere Herausforderung sei die zunehmend geringer werdende öffentliche Akzeptanz chemischer Pflanzenschutzmittel. Der IVA hat daher seine Kommunikationsaktivitäten im vergangenen Jahr verstärkt und will jetzt vermehrt zusammen mit Landwirten in die Öffentlichkeit treten.
Beispielhaft nannte er das im Frühjahr angelaufene Projekt „Schau ins Feld!“ der Initiative ‚Die Pflanzenschützer‘, bei dem Landwirte entlang von Rad- und Wanderwegen Spritzfenster anlegen, um zu veranschaulichen, wie wenig Schädlinge und Krankheiten von den Nutzpflanzen übrig lassen, wenn kein Pflanzenschutz betrieben wird.
lid