Der Dachverband der dänischen Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F) befürchtet, dass es innerhalb der nächsten zwei Jahre bis zum Ausscheiden Grossbritanniens nicht gelingen könnte, die wirtschaftlichen Verflechtungen der beiden Wirtschaftsstandorte mit Hilfe von bilateralen Freihandelsabkommen zu erhalten.
Ohne solche Abkommen sei aber kaum damit zu rechnen, dass die wechselseitigen Handelsbeziehungen in gleichem Masse fortgesetzt werden könnten, warnte der Chefökonom des Verbands, Frank Øland. Eine solches «No-Deal-Szenario» könnte den dänischen Agrarsektor nach Berechnungen von L&R jährlich bis zu 4 Mrd dkr (144 Mio CHF ) an fehlenden Exporten und bis zu 4600 Arbeitsplätze kosten.
Gelingt innerhalb des Austrittszeitraums bis zum 29. März 2019 kein Abschluss eines Handelsabkommens, verliert Grossbritannien nämlich laut Øland den Zugang zum EU-Binnenmarkt und kann dann nur noch nach den internationalen Regeln eines einfachen Mitglieds der Welthandelsorganisation (WTO) Handel treiben. Dies ziehe automatisch hohe Zölle und technische Handelshemmnisse nach sich, was die Waren entsprechend verteuere und Absatz koste. Dem Chefökonom zufolge dürfte ein «No-Deal» aber auch Grossbritannien auf die Füße fallen, da ein Großteil der Exporte des Königreichs in die EU gehen.
AgE