Wie die «NZZ am Sonntag» schreibt, habe der Praxisbezug der an der ETH betriebenen Forschung in den letzten Jahren gelitten. Ausserdem würden der Bauernverband und die ETH zu wenig gut miteinander kommunizieren - der Streit um die Glockenstudie habe offenbart, dass der Bauernverband nicht gut genug darüber informiert sei, was Agronomie-Forschung an der ETH sei. 

Dass diese Schnittstelle fehlt, zeige sich insbesondere seit Bernard Lehmann das Bundesamt für Landwirtschaft führe. Lehmann war zwischen 1987 und 1991 stellvertretender Direktor des Bauernverbandes und forschte vor seiner Zeit beim BLW an der ETH. Der Austausch war dadurch gewährleistet. Dass heute an der ETH von den acht agrarwissenschaftlichen Professuren keine von gebürtigen Schweizern besetzt ist, macht es nicht einfacher. 

Hinzu komme, dass auch die Verbindung der Studierenden zur Landwirtschaft schwächer wurde. Keine 50 Prozent hätten mehr eine bäuerliche Biografie, schreibt die «NZZ am Sonntag». Um das Studium nun wieder näher an die Scholle zu bringen, müssen Bachelorstudierende ab 2016 ein zehnwöchiges Praktikum absolvieren. 

Auch Masterstudierende müssen vor der Diplomübergabe noch ein Praktikum in der Lebensmittelbranche absolvieren. Firmen wie Fenaco, Migros, Coop, McDonald's oder Syngenta würden die nötigen Plätze schaffen, heisst es. 

Insgesamt würden nmit der Reform die Agrarwissenschaften an der ETH gestärkt und vier neue Professuren geschaffen, schreibt die «NZZ am Sonntag» weiter. Ausserdem soll sich ein noch zu besetzender Lehrstuhl mit den Problemstellungen der Schweizer Landwirtschaft beschäftigen. Und auch der Austausch mit dem SBV soll künftig regelmässig stattfinden. Markus Ritter sei erfreut darüber, dass die Anliegen sehr ernst genommen wurden. 

BauZ