Die ETH reformiert das Studium der Agrarwissenschaften. Dieses soll künftig wieder näher an die Scholle rücken, wie die „NZZ am Sonntag“ berichtet. Und zwar müssen die Bachelor-Studierenden ab dem Jahr 2016 zehn Wochen auf einem Bauernhof mitarbeiten. Früher war ein halbjähriges Berufspraktikum Pflicht, dieses wurde aber im Rahmen der Bologna-Reform abgeschafft. Das Masterstudium wird um ein Semester verlängert, in dem die Studenten ein Praktikum in der Lebensmittelbranche absolvieren müssen. Im Zuge der Reform schafft die ETH zudem vier neue Professuren. Zudem soll sich ein Lehrstuhl der Agrarökonomie, der noch besetzt werden muss, mit der Schweizer Landwirtschaft beschäftigen.
Dies ist Resultat einer Aussprache zwischen der ETH und dem Schweizer Bauernverband. Zu dieser kam es nach der Veröffentlichung einer ETH-Studie zum Thema Kuhglocken, worauf der Bauernverband der Hochschule „weltfremde“ Forschung vorwarf.
Künftig wollen der Bauernverband und die ETH einen regelmässigen Austausch pflegen. „Es hat mich sehr gefreut, dass unsere Anliegen sehr ernst genommen wurden“, sagte Bauernpräsident Markus Ritter gegenüber der „NZZ am Sonntag“. So gesehen hätte der Glockenstreit durchaus etwas Gutes gehabt.
lid