Wohl jede Schweizerin, jeder Schweizer kennt den Slogan «Schweizer Fleisch. Alles andere ist Beilage.» Jahrelang machte Proviande, die Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft, so Werbung für Schweizer Fleisch. Neu lautet der Slogan «Schweizer Fleisch – der feine Unterschied». Finanziert wird diese Werbung auch mit Bundesgeldern – 5,9 Mio Franken waren es etwa im laufenden Jahr laut Proviande.
Das entspricht nicht dem Geschmack von SP-Nationalrat Beat Jans: «Es ist nicht Aufgabe des Bundes, Werbung zu machen für Schweizer Fleisch», sagt er gegenüber der «NZZ». Das könnten die Produzenten auch selber tun. Gerne würde Jans auch noch die Unterstützung für die «tanzenden Kühe» streichen (gemeint ist Lovely, die Swissmilk-Kuh). Doch mit der Begrenzung auf die Beiträge an die Fleischwirtschaft erhoffe er sich bessere Chancen für seine Vorlage.
Proviande fände es «schade»
Der ehemalige oberste Bauer und SVP-Nationalrat Hansjörg Walter hält nichts von Jans' Plänen. Die Absatzförderung der Landwirtschaft sei politisch breit getragen, zitiert ihn die NZZ, nicht zuletzt vom Bund selber. «Gesamthaft gesehen ist es ein kleiner Betrag, der aber eine grosse Wirkung hat – grösser noch als die Direktzahlungen an die Bauern selber.»
Proviande wiederum lässt gegenüber persoenlich.com verlauten, man fände es «schade», wenn die Subventionen wegfallen würden.
Jans' parlamentarische Initiative wird wohl noch in dieser Session behandelt. Die vorberatende Kommission des Nationalrats hat sie aber bereits klar mit 17 zu 6 Stimmen abgelehnt.
jw