Sentience Politics lancierte am Dientag in Bern die Initiative gegen die Massentierhaltung. Dabei versammelten sich rund 80, meist junge Personen, auf dem Weisenhausplatz. «Wir wollen keine Bauernbetriebe in der Schweiz mit Massentierhaltung. Wir wollen, dass die Kühe wieder auf die Weide dürfen und die Hühner wieder im Dreck scharren dürfen», sagte Meret Schneider Co-Geschäftsleiterin von Sentience Politics. Heute sehe das Bild der Schweizer Landwirtschaft vielfach anders aus: Schweine die auf engstem Raum gehalten werden oder Pouletställe mit tausenden von Hühnern darin.
Bilder wie in der Werbung
Man wolle in Zukunft Bilder sehen, welche einem heute die Werbung versprechen. Auf die Frage, ob man mit dieser Initiative den Schweizer Bauern nicht die Existenz bedrohe, wurde dies von Meret Schneider vehement verneint. «Im Gegenteil. Dank höherem Tierwohl sollen die Produzenten auch einen gerechteren Preis erhalten. Und wegen den drohenden Importen von Billigware von Massentierhaltungen aus dem Ausland, sei natürlich diesbezüglich die Politik gefordert, damit dies nicht passiere», hält Meret Schneider fest.
Man bringe die Unterschriften zusammen
Neben Sentience Politics unterstützen auch folgende Organisationen und Parteien die Initiative: «Tier im Fokus», «Greenpeace», die «Veganer» und Vera Weber (bekannt von der Zweitwohnungsinitiative). Die Partei der Grünen will erst nach der Abstimmung zur Fair-Food-Initiative im September entscheiden, ob man die Initiative unterstützen will. «Wir sind guten Mutes, dass wir die Unterschriften für eine gültige Initiative in kürzerster Zeit zusammenbringen», ist Meret Schneider überzeugt.
Peter Fankhauser