Auf über 200 Laufmetern wurde mitten durch das Heimet von Agnes und Hans Holdener der Gründelisbach renaturiert. Fast zwei Hektaren Land wurden zudem für den Hochwasserschutz im Terrain angepasst. Plötzlich fehlte auf dem 10-Hektaren-Betrieb viel Futter für die Kühe. Dazu kam, dass die Arbeitsbelastung mit dem grossen Pensum im Nebenerwerb zu hoch wurde. Schwiegertochter und Pferdeliebhaberin Stefanie Holdener gab schlussendlich den Anstoss, es in der Pferdehaltung zu versuchen.

Garderobe statt Milchraum
Der 15-jährige Laufstall konnte mit wenig finanziellen Mitteln, aber viel Eigenarbeit umgebaut werden. Als Sattelkammer dient heute der ehemalige Melkstand, der Milchraum ist nun ein Umkleidezimmer. Weit grösser war die Investition in den Reitplatz, der den hohen Anforderungen der Pferde entsprechen sollte. 60  000 Franken wurden in die 20 auf 30 Meter grosse Fläche investiert. Mittels Inseraten boten die Holdeners ihre Pensionspferdeplätze an. Dadurch entstand der Kontakt mit Andrea Züger, die für ihr Pferde- und Reitangebot Centrum Equilibrium einen Platz in der Zentralschweiz suchte. Zwischenzeitlich ist die Pferdeausbildnerin und Reitlehrerin mit ihren dreizehn Tieren auf dem Landwirtschaftsbetrieb von Hans Holdener eingezogen und bietet nun in Seewen ein vielseitiges Angebot für Pferdefreunde an.

Angebot ist gestiegen
Der Erlebnishof der Familie Holdener, auf dem nun total 22 Pferde leben, ist aber nicht der einzige Bauernbetrieb, der auf die Pferdehaltung setzt. Viele, vor allem eher kleinere Landwirtschaftsbetriebe, stellten in den vergangenen Jahren auf die Pferdehaltung um oder bieten einzelne Pensionspferdeplätze an. Gemäss Zahlen des Bundesamtes für Statistik gibt es in der Schweiz über 100'000 Equiden (Pferde, Ponys und Kleinpferde, Esel, Maultiere und Maulesel). Der Bestand ist innerhalb von zehn Jahren im Mittel um 4 Prozent pro Jahr gestiegen.

reb

Ausführlicher Bericht in der BauernZeitung Zentralschweiz/Aargau vom 14. Oktober.