Die vor acht Jahren gemeinsam von den Viehzuchtorganisationen gegründete Suisselab AG in Zollikofen BE entwickelte sich zu einem nationalen Zentrum für die Milchanalytik. Von Seiten der Milchindustrie, der gewerblichen Milchverarbeiter und der Milchproduzenten liegt die Forderung nach einer Beteiligung in der Trägerschaft auf dem Tisch.


Mitsprache bei Festlegung der Gebühren


Von der Milchindustrie, der gewerblichen Käsehersteller (Fromarte) sowie der Dachorganisation der Schweizer Milchproduzenten (SMP) wird gefordert, dass die Trägerschaft der Suisselab AG erweitert werden muss. Hintergrund dafür ist unter anderem der Wunsch nach einer Mitsprache bei der Festlegung der Gebühren für die Durchführung der Milchprüfungen. Vertreter der Produktion und Verarbeitung der Milch sind der Auffassung, dass die heutigen Gebühren gesenkt werden könnten und verlangen eine volle Kostentransparenz.


Am vergangenen Mittwoch fand ein «runder Tisch» statt, in dessen Mittelpunkt das Thema einer Erweiterung der Trägerschaft der Suisselab AG stand. Dabei kamen die hängigen Fragen zur Sprache. Markus Zemp, Präsident der BOM, hat sich für das Zustandekommen des runden Tischs engagiert. Das Unternehmen steht heute zu 90% im Besitz der Viehzuchtverbände. 10% der Aktien gehören der TSM Treuhand GmbH.  


Die Zuchtverbände sind für eine Erweiterung offen


«Grundsätzlich besteht bei den Zuchtorganisationen die Bereitschaft, einen Teil ihrer Aktien für die Erweiterung der Trägerschaft zur Verfügung zu stellen», sagte Präsident Siegrist gegenüber der «BauernZeitung». Bis eine konkrete Lösung gefunden sei, brauche es aber noch weitere Gespräche.


Die Firma Suisselab AG wurde im November 2006 gegründet. Begonnen hat das Unternehmen mit der Durchführung der Milchleistungsprüfung für den damaligen Schweiz. Fleckviehzuchtverband (heute swissherdbook) und der Übernahme der Milchprüfung. Dazu kam die Entwicklung  verschiedener  Analyseprogramme und die Erweiterung der Infrastruktur. Im Rahmen der Milchleistungsprüfungen wurden 2013 rund 4,3 Millionen Milchproben geprüft.


Anton Haas