In den Niederlanden ist auf einem Bauernhof eine auch für Menschen gefährliche Variante der Vogelgrippe ausgebrochen. Im ganzen Land verboten die Behörden für die Dauer von 72 Stunden jeden Transport von Geflügel, Eiern und Geflügelprodukten.

Der Virenstamm in einer Mastanlage in Hekendorp wurde bei Labortests als "hochansteckend" eingestuft. Der komplette Hühnerbestand des Betriebs - rund 150'000 Tiere - werde vorsichtshalber vernichtet, hiess es vom Wirtschaftsministerium. Zudem wurden die 16 Geflügelbetriebe im Umkreis von zehn Kilometern um den befallenen Hof unter eine 30-tägige Quarantäne gestellt.

Um was für einen Virusstamm es sich genau handelt, stehe noch nicht fest, sagte ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums der Nachrichtenagentur AFP. Allerdings sei eine Übertragung auf den Menschen möglich.

Im September hatte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) vor der neuen Vogelgrippe-Variante H5N6 gewarnt, die hochansteckend sei. Anfang dieses Monats tauchte in Deutschland dann erstmals innerhalb Europas ein weiterer Erregerstamm namens H5N8 auf. Bis dahin hatte die aktuelle Vogelgrippe-Epidemie als rein asiatisches Phänomen gegolten.

Die Schweiz schränkte daraufhin den Import von Geflügelfleisch aus mehreren norddeutschen Gemeinden ein, um die Einschleppung der Geflügelpest zu verhindern. Auch lebendiges Geflügel darf nicht eingeführt werden.

Im Jahr 2003 waren die Niederlande schwer getroffen worden vom H7N7-Virus. Damals liessen die Gesundheitsbehörden nach Medienberichten 30 Millionen Tiere in Geflügelbetrieben vernichten.

sda/dpa