Seit Herbst 2014 können Gäste aus der Schweiz und dem Ausland bei Bäuerinnen und Landfrauen zu Hause die echte traditionelle Schweizer Küche geniessen. Das Projekt heisst Swiss Tavolata und hat zum Ziel, die Schweizer Küche als Kulturgut zu erhalten. Bereits 33 Bäuerinnen und Landfrauen machen mit und verwöhnen Besucher an ihrem Küchentisch mit währschaften Menus aus regionalen Produkten. Eine von ihnen ist Regula Fäh, die am Dienstagabend Gastgeberin war.


Home Food Italia als Vorbildmodell


Mitbegründerin von Swiss Tavolata und Geschäftsführerin, Brigit Langhart, erzählte den geladenen Gästen, wie es zur Entstehung von Swiss Tavolata kam. Während einem Aufenthalt in Italien lernte sie Home Food Italia kennen. Jedermann hat die Möglichkeit, in Privathäusern die klassische italienische Küche und damit ein Stück italienische Kultur kennenzulernen. Davon sei sie so begeistert gewesen, dass die Idee wuchs, so etwas auch in der Schweiz zu machen.

Langhart nahm Kontakt auf mit Christine Bühler, Präsidentin des Schweizerischen Bäuerinnen- und Landfrauenverbands (SBLV). Diese war Feuer und Flamme von der Idee. «Swiss

Tavolata ist eine ideale Möglichkeit, die positive Botschaft der Schweizer Landwirtschaft an die Bevölkerung zu bringen», sagte Bühler am Dienstagabend. Von der Gründung des Vereins bis zur ersten Swiss Tavolata dauerte es aber neun Monate.


Zurück zu Brauchtum und Traditionen


Die Verantwortlichen von Swiss Tavolata haben einen Nerv der Zeit getroffen, denn der Wunsch nach Regionalität und Authentizität ist bei der nichtlandwirtschaftlichen Bevölkerung gross. Markus Ritter lobte die Frauen von Swiss Tavolata. Er sei begeistert von der Dynamik und dass die Bäuerinnen so engagiert mitziehen.

Swiss Tavolata ist mehr, als nur mit der Bauernfamilie zu essen. Swiss Tavolata ist eine Brücke zwischen städtischer und ländlicher Bevölkerung und stellt eine Verbindung zu den bäuerlichen Traditionen her. Für die Bauernfamilien ist Swiss Tavolata nicht nur ein guter Zusatzverdienst, sondern bietet auch die Möglichkeit zu zeigen, was die Schweizer Landwirtschaftsbetriebe fürs Allgemeinwohl und zur Erhaltung der Kulturlandschaft leisten.


Die Gastgeberin überzeugte in jeder Hinsicht


Der Gastgeberin Regula Fäh ist es hervorragend gelungen, Regionalität mit Tradition und Ursprung kulinarisch zu verbinden. Das Thurgauer Wahrzeichen, der Apfel, war in jedem Gang in irgendeiner Form vorhanden. Und dass auf dem Betrieb Hühner gehalten werden – auf dem Betrieb leben 6000 Legehennen –, kam auf der Speisekarte ebenfalls zur Geltung. Regula Fähs Kochkunst überzeugte und begeisterte alle Anwesenden und bewies, dass die Bäuerin wirklich fürs Leben gerne kocht.

Stefanie Giger