"Am heutigen Anlass nehmen nur die ganz Mutigen teil", hiess Präsidentin Alice Gwerder die rund 30 Bäuerinnen willkommen. Passend war auch ihr Spruch des Tages: "Zeige deine Wiederstandskraft als Zeichen deiner Selbstverteidigung." Das nahm Kursleiter René Dalbert gleich auf: "Mein Ziel ist es, dass ihr in brenzligen Situationen gegen aussen selbstbewusster wirkt. Damit sinkt die Gefahr, Opfer eines Übergriffes zu werden, schon markant. Natürlich mit der Hoffnung, dass ihr gar nie in eine unangenehme Situation kommt."

Auch Verteidigen hat Grenzen

"In Gefahrensituationen versucht man viel zu lange nett zu bleiben", so die Karatelehrerin Cécile Winet, selber Trägerin des schwarzen Gürtels. Abschreckend wirke lautes Schreien. "Energisches Ausrufen treibt schon viele Angreifer in die Flucht". "An Körperteilen wie am Solarplexus oder an den Weichteilen sind die Angreifer am empfindlichsten", erklärte der dynamische Karatelehrer René Dalbert. Alles sei übrigens in der Selbstverteidigung nicht erlaubt: Diese müsse verhältnissmässig sein. Was das bedeutet, konnten die Schwyzer Bäuerinnen praktisch gleich üben. Anfänglich noch etwas gehemmt, entwickelten sich die Übungseinheiten zu richtigen Handgemengen. Auch Vorstandsmitglied Yvonne Betschart wehrte sich beherzt. "Ich weiss zwar nicht, ob ich in einer Gefahrensituation auch richtig reagieren würde. Die vielen Tipps haben mir aber sicher zu einem selbstsicheren Auftreten verholfen", bilanziert die junge Trachslauer Bäuerin.

reb