Am Donnerstagabend hat eine Gruppe von Landwirten und Forschen in Schwadernau BE den Verein IG Nassreis gegründet. Die Gruppe ist seit einigen Jahren daran, den Reisanbau nördlich der Alpen zu etablieren.
Diese bedarf jedoch der Unterstützung vom Bund. Damit das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) die finanziellen Mittel sprechen kann, ist eine Vereinsgründung nötig. Zudem muss ein Grossteil der Vorstandsmitglieder aus Landwirten bestehen.
Grosse Pläne im kommenden Jahr
Der Bauer Hans-Rudolf Mühlheim half für Forschungszwecke bereitwillig mit, da er sich bereits im Bereich Reisanbau versuchte. So konnten Ende August 2018 bereits 7–8 Tonnen Reis pro Hektare geerntet und der Gruppe präsentiert werden. Durch dem Reisanbau soll auch die Biodiversität gefördert werden. Die wechselfeuchten Gebiete sollen gefährdeten Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bieten.
Während der Gründung wurden die Statuten intensiv besprochen und angepasst. Als Vorstandsmitglieder wurden Hans-Rudolf Mühlheim (Landwirt), Léandre Guillod (Landwirt), Anja Gramlich (Agroscope), Thomas Walter (Agroscope), Daniel Lehmann (Berner Bauernverband) und Florence Looser (HAFL) gewählt. Die Aufgaben werden zu gegebener Zeit im Rahmen der Vorstandssitzung verteilt. Im nächsten Jahr ist geplant, in den Kantonen Waadt und Bern je zwei Felder mit Nassreis anzubauen.
Trockenreis wird bereits im Tessin angebaut
Die Idee, Reis in der Schweiz anzubauen, ist nicht neu. Im Tessin pflanzt ein Landwirt seit zirka 20 Jahren Reis an. Mit Erfolg, die Nachfrage ist gross. Die Reissorte «Loto» eignet sich nämlich besonders für das beliebte Gericht Risotto. Hier handelt es sich jedoch um eine andere Anbauweise. Ähnlich wie normales Getreide wird der Reis trocken angebaut und einmal pro Woche bewässert.
jba / sdm
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