Der Schutz der Biodiversität, von Pflanzen, Kleinsäugern, Insekten und Vögel beschäftigt nicht erst seit dem Start der Mission-B-Kampagne von SRF. Nun wird durch einen Artikel im Fachblatt "Nature" auf problematische Erntepraktiken bei Oliven hingewiesen, wie die "20 Minuten" berichtet.

Millionen Vögel jährlich

Olivenbäume brauchen ein warmes Klima, weshalb Plantagen für die Produktion von Früchten und Öl vor allem im Mittelmeerraum bewirtschaftet werden. Zur Erntezeit, im Winter also, halten sich viele Vögel, darunter auch geschützte Arten, in dem Gebiet auf, die hier ihr Quartier für die kalte Jahreszeit finden. Man schätzt, dass pro Jahr 2,6 Millionen Vögel getötet bei der automatisierte Olivenernte getötet werden.

Ausser der andalusischen Regierung in Spanien hat anscheinend niemand in den betroffenen Ländern etwas in der Sache unternommen. In Andalusien wird immerhin von der Methode abgeraten, wie im Nature-Artikel zu lesen ist.

Nachtarbeit

Die automatischen Erntemaschinen sind nachts unterwegs, da die Qualität der Oliven bei tieferen Erntetemperaturen besser ist. Dabei werden aber auch Vögel im Nachtquartier überrascht und mit den Früchten eingesogen, was sie nicht überleben.

Schweizer Olivenöl

Aber nicht nur im Mittelmeerraum wachsen Olivenbäume. Auch im Tessin werden sie angebaut und zwar mit Erfolg. 2018 war auch für diese Früchte ein Rekordjahr, was die Erntemengen angeht, wie die SRF-Radiosendung "Regional-Diagonal" Ende letzten Jahres berichtet hat. Oberhalb des Lago di Lugano kann man auf dem Olivenbaumpfad durch die Haine spazieren. Dieser entstand auf eine Initiative des Vereins der Olivenfreunde. An den steilen Hängen über Lugano kommt wohl auch kein Saugroboter zum Einsatz.

In der Region Gandria gibt es laut SRF-Bericht bereits seit etwa 400 nach Christus Olivenbäume. Nachdem in den 60er-Jahren das Interesse an den Oliven schwand, erlebten die mediterranen Früchte um 2000 herum  eine Renaissance. Mittlerweile gebe es rund 4'000 Olivenbäume im Tessin. 

Obwohl es mit dem Klimawandel wärmer wird, erwartet man nicht, dass viele Bauern nun auf Oliven umstellen; die prognostizierten Unregelmässigkeiten im Wetter schaden den Bäumen und machen die Ernte daher unsicher.