Die Viehweidegenossenschaft Babental Schleitheim wurde im Jahr 1899 gegründet. Das Alprestaurant Babental mitsamt Stall und Ökonomiegebäude liegt auf einer Höhe von gerade mal 620 Metern. Oberhalb Schleitheim SH am Fusse des Randen, einem Ausläufer des Juras. Im Jahr 1917 konnte die Genossenschaft Babental die damalige Pferdeweide Herrenwis dazu kaufen, die direkt an die Weide der Alp Babental angrenzt.
Die Stallgebäude der Alp Herrenwis befinden sich auf einer Höhe von 640 Metern. Und diese stehen morgen Samstag im Zentrum der Aufmerksamkeit. Denn dann präsentiert die Viehweidegenossenschaft Babental Schleitheim den neu erbauten Weidestall an einem Tag der offenen Tür der Öffentlichkeit. Baubeginn war Mitte Januar und Anfang Mai, pünktlich auf den Beginn der Weidesaison konnte das 360 00 Franken teure Gebäude nach einer intensiven Bauphase beendet werden (vgl. Kasten).
Jährlich werden etwa 160 Rinder gesömmert
Der Viehweidegenossenschaft Babental gehören 25 Mitglieder an. Es handelt sich um Landwirte aus dem Kanton Schaffhausen. Trotz ihrer tiefen Lage können die beiden Weiden «Babental» und «Herrenwis», die zusammen 45 Hektaren gross sind, zu Recht als Alpen bezeichnet werden.
Die Viehweidegenossenschaft kommt als einzige Organisation im Kanton Schaffhausen in den Genuss von Alpbeiträgen des Bundes. Davon profitiert die Genossenschaft über den Beitrag pro Normalstoss, aber auch die Landwirte, die ihre Tiere auf die Alp geben und dafür einen Sömmerungsbeitrag pro Tier erhalten.
Jährlich werden etwa 160 Rinder gesömmert. Die eine Hälfte auf der Weide «Babental», die andere auf der Weide «Herrenwis». Es handelt sich dabei schwergewichtig um Tiere von Milchrassen. Sie stammen zu je 30 Prozent aus den Kantonen Schaffhausen und Zürich und zu 40 Prozent aus dem Thurgau.
Die Weideplätze im Unterland sind begehrt
Die Weideplätze auf den beiden Schaffhauser Alpen sind gefragt. Es sei zwar vereinzelt vorgekommen, dass man Inserate habe schalten müssen, weil man auf der Suche nach zusätzlichen Rindern war, sagt Bernhard Suter, Präsident der Genossenschaft. Aber gegenwärtig bestehe eine Warteliste. Und auch schon hätten Mitglieder des Genossenschaftsvorstands darauf verzichtet, ihre Tiere zu sömmern, um nicht andere Interessenten zu verärgern.
Wie Bernhard Suter ausführt, profitiert die Schaffhauser Alp von verschiedenen Faktoren. Da wäre etwa die lange Sömmerungszeit von Anfang Mai bis Mitte Oktober. Das bedeutet eine wichtige Entlastung für Betriebe, die ein starkes Standbein im Ackerbau haben. Weitere Vorzüge sind die kurzen Transportwege und die Möglichkeit, die Tiere auf der Alp zu besamen.
Und weil der Transport von hochträchtigen Tieren in den Stall des Heimbetriebs kein Problem ist, können auch bereits trächtige Rinder zur Sömmerung angenommen werden.
Am Ende einer langjährigen Investitionsphase
«Der Neubau des Weidestalls bildet den Abschluss einer langjährigen Investitionsphase», sagt Kassier Andreas Schnetzler. Rund 1 Million habe man in den letzten 20 Jahren in die Alp investiert. Etwa Restaurant, Restaurantküche, Gartenbeiz und Wohnhaus. Oder für die bereits erfolgte Sanierung des Stalls Babental, für eine eigene Wasserversorgung und Kläranlage. Doch jetzt seien die dringendsten anstehenden Probleme gelöst, und es stehe eine Phase der Konsolidierung an. Eine gute Tierbetreuung und ein erfolgreicher Restaurantpächter haben eine wichtige Grundlage gelegt, um diese Investitionen überhaupt zu ermöglichen.
Beliebtes Naherholungs- und Ausflugsziel
Bereits seit 14 Jahren sind Heiri Roth und Ursi Furrer für den Betrieb auf der Alp zuständig. Sie betreiben als Pächter das Restaurant Babental, betreuen die Tiere und halten Weiden und Stallungen in Schuss. Aus dem Restaurant mit zwei Massenlagern und einem abtrennbaren «Säli» haben sie ein beliebtes Ausflugs- und Naherholungsziel gemacht. Für Kinder hat es Spielgeräte und einen Streichelzoo.
Etwa alle zwei Wochen findet im Alprestaurant Babental ein Ländlerabend statt. Jedes Jahr steigt auch die in Zusammenarbeit mit dem Verein Babentaler Alpchilbi organisierte Alpchilbi mit einem reichhaltigen Unterhaltungsprogramm.
Christian Weber