In Graubünden ist wieder ein Jungbär aus Italien unterwegs - M25 heisst er. Letzten Freitag wurde er erstmals im Raum Zernez gesichtet. Dort riss er in der Nacht auf Samstag zwei Schafe.

Die Umweltschutzorganisation WWF Schweiz will nicht, dass dem Tier das gleiche Schicksal droht wie JJ3 und M13, letzterer wurde vor gut einem Jahr in Graubünden abgeschossen. «Die Schweiz hat mit JJ3 und M13 bereits zwei Bären getötet, obschon diese Wildtiere international streng geschützt sind», schreibt WWF Schweiz in einem Communiqué.

An Verantwortung erinnern

Mit der Petition will die Organisation die Bündner Kantons- und Gemeindebehörden an «ihre grosse Verantwortung erinnern». Sie sollen alles unternehmen, damit sowohl der Jungbär M25 als auch alle zukünftig einwandernden Bären in der Schweiz eine faire Chance erhalten.

«Dank der Petition sollen die Verantwortlichen erkennen, dass sie in der Bevölkerung über einen starken Rückhalt verfügen: Denn eine Mehrheit der Schweizer begrüsst die natürliche Rückeinwanderung der Bären in die Schweiz, das haben zwei repräsentative Umfragen des WWF klar gezeigt», wird Anita Mazzetta vom WWF Graubünden in der Mitteilung zitiert.

Bärensichere Abfallcontainer
 
Die Bündner Behörden seien nun gleich auf mehreren Ebenen stark gefordert: «Es braucht dringend gut geschützte Herden, bärensichere Abfallcontainer und gesicherte Bienenhäuser», fordert WWF-Bärenexpertin Joanna Schoenenberger. Der Bär müsse möglichst von den Siedlungen fern gehalten werden, in den betroffenen Gemeinden müsse deshalb der Umgang mit Abfall angepasst werden.

«Zentral ist zudem die sachliche Information der Bevölkerung und Touristen, denn nur so wird der Bär in der betroffenen Region auch akzeptiert»,  betont Schoenenberger. Ein positives Beispiel sei das Münstertal, das sich vorbildlich auf die Rückkehr des Bären vorbereitet habe.

Die Bären akzeptieren
 
«Langfristig führt kein Weg daran vorbei, dass sich die betroffenen Alpenregionen auf die natürliche Rückeinwanderung der Grossraubtiere vorbereiten», schliesst das Communiqué von WWF Schweiz.

jw

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