«Auch für das kommende Jahr gilt: Aldi Suisse bietet die besten Preise im Schweizer Detailhandel», heisst es in einer Mitteilung des Discounters. Aldi hilft dadurch nach, dass die kommende Erhöhung der Mehrwertsteuer nicht an die Kundschaft weitergegeben wird.
Die Steuern steigen
Ab 2024 gelten in der Schweiz höhere Mehrwertsteuer-Sätze, nämlich 2,6 statt 2,5 Prozent auf Güter des täglichen Bedarfs und 8,1 statt bisher 7,7 Prozent auf andere Produkte. Aldi aber «schenke» seiner Kundschaft zum Jahreswechsel den Differenzbetrag, die Preise im Sortiment des Discounters bleiben somit gleich.
Teil der Preisstrategie
Aldi kämpft im Rangeln um die tiefsten Preise im Schweizer Detailhandel mit harten Bandagen. Erst kürzlich gab Aldi bekannt, seit Anfang 2023 bei rund 500 Produkten die Preise gesenkt zu haben, was fast einem Drittel des Standardsortiments entspreche. Der Entscheid, die höhere Mehrwertsteuer nicht weiterzugeben, sei ebenfalls Teil dieser Preisstrategie.
Wie macht Aldi das?
Preise zu senken, sollte für einen Detailhändler auch sinkende Einnahmen und damit über kurz oder lang auch rote Zahlen bedeuten, könnte man meinen. Nach eigenen Angaben kommen die Preissenkungen bei Aldi aber durch laufend verbesserte interne Prozesse und kontinuierliche Optimierungen entlang der ganzen Wertschöpfungskette zustande. So antwortet der Discounter auf eine Anfrage der BauernZeitung. «Darüber hinaus stellen wir seit einigen Wochen punktuelle Entspannungen am Markt fest», heisst es bei der Medienstelle weiter. Wo Kostenvorteile entstünden, gebe man diese weiter.
Keine Zahlen zu den Mehrkosten
Wie viel Aldi die Übernahme der Differenz durch die höhere Mehrwertsteuer kosten wird, darüber gibt es keine Auskunft. Man veröffentliche keine umsatzrelevanten Zahlen, so die Begründung.
Auf die Frage, ob Aldi davon ausgehe, die Mehrkosten dank attraktiverer Preise mit Mehrverkäufen kompensieren zu können, gibt sich die Medienstelle optimistisch: «Die Konsument(innen) haben längst gemerkt, dass im Aldi-Regal Top-Qualität zum besten Preis zu finden ist.»
Trend zu mehr Kundschaft
Auch 2023 habe man einen Zuwachs an Neukund(innen) verzeichnen können und sei sehr zuversichtlich, dass diese Tendenz anhalten wird.