Die Empörung ist gross. Die Importbutter hat es in die Regale der Detailhändler geschafft. Was nun aber noch für weiteren Unmut sorgt, ist, dass diese Butter in derselben Verpackung angeboten wird, wie bisher die inländische Butter. Damit würde der Konsument getäuscht. Auch der Schweizer Bauernverband kritisiert das Vorgehen. Für die Basisorganisation für einen fairen Milchmarkt (BIG-M) ist es ein Affront. Sie wertet die Importbutter in der Schweizer Verpackung als Machtdemonstration des Detailhandels.

Nicht eigenmächtig

Fakt ist, die Marke «Die Butter» gehört der Branchenorganisation Butter (BOB) und kann daher von den Detailhändlern nicht eigenmächtig für die Verpackung von Importbutter verwendet werden. Dafür braucht es grünes Licht von der BOB. Bis 1999 gehörte die Marke übrigens der Butyra, der Schweizerischen Zentralstelle für Butterversorgung. Nachdem die Butyra aufgelöst wurde, war der Bund für kurze Zeit Markeninhaber, bis 2005 die BOB als Nachfolgeorganisation der Butyra die Marke übernommen hat.

Wie kam es nun aber zum Entscheid, die Importbutter in derselben Packung wie die Schweizer Butter in den Handel zu bringen?

«Wir haben im Frühsommer damit gerechnet, dass die schweizerische Butterproduktion zur Herstellung von ‹Die Butter› ausreichen wird», erklärt Peter Ryser von der BOB. «Die Produktionsmengen sind jedoch im Sommer weiterhin tief geblieben und die Butterreserven waren Anfang August grösstenteils aufgebraucht. Die Situation wurde zudem durch den späten Entscheid der Milchbranche, Butterimporten zuzustimmen, zusätzlich verschärft, da das Potenzial, Importbutter über Privatlabels auf den Markt zu bringen, immer kleiner wurde», so Ryser.

Zwei Möglichkeiten

Die Branche stand also vor dem Entscheid, «Die Butter» aus den Regalen zu nehmen, oder auf Importbutter umzustellen. Da bei einer Auslistung von «Die Butter» mit Marktanteilsverlusten und bei einer Neulistung mit preislichen Konsequenzen zu rechnen war, hätten die Hersteller entschieden, ‹Die Butter› auf Importbutter umzustellen. «Wir sind überzeugt, dass der Entscheid auch im Sinne der Milchproduzenten getroffen wurde», schliesst Ryser.