Die Exportkapazität der Ukraine auf Strassen, Schienen und Flüssen sei aktuell mit 3 Millionen Tonnen pro Monat auf einem optimalen Niveau. Dies liess der erste stellvertretenden Minister für Agrarpolitik und Ernährung der Ukraine, Taras Vysotskyi, in einer Online-Pressekonferenz, organisiert von Donau Soja am 1. September 2022 verlauten. Im Moment würden die Ukrainischen Behörden daran arbeiten, die Frachtmenge von Getreide über die Schwarzmeerhäfen und die Schienen auszudehnen.

Bauern leiden unter höheren Produktionskosten

Die in der Ukraine hauptsächlich exportierten Kulturen sind Mais, Weizen, Sonnenblumenöl und Raps. Das Ziel sei, fünf bis sechs Millionen Tonnen landwirtschaftliche Produkte pro Monat exportieren zu können, die gleiche Menge wie vor dem Krieg, sagte Vysotskyi weiter.

Eines der Hauptprobleme der Ukrainischen Produzenten seien die hohen Produktionskosten für Dünger und die gleichzeitig hohen Logistikpreise. «Die Ukrainischen Bauern verkaufen ihre Produkte für einen Preis, der knapp die Kosten deckt» sagte Vysotskyi.

Fast gleich viel Sojabohnen

 

Die Ernte von Weizen, Gerste und Raps sei abgeschlossen. Es wurden über 19 Millionen Tonnen Weizen, 5,5 Millionen Tonnen Gerste und etwa drei Millionen Tonnen Raps geerntet. In diesen Tagen starte die Ernte von Sojabohnen, Sonnenblumen und Mais.

Die erwartete Erntemenge liegt beim Soja mit 3,5 Millionen Tonnen auf fast gleichem Niveau wie letztes Jahr, da die Anbaufläche ausgedehnt wurde. 2021 betrug sie 1,3 Mio ha, dieses Jahr waren es 1,5 Mio ha. Bei den Sonnenblumen werden 10 Millionen Tonnen geerntete Ware erwartet und beim Mais soll es laut Taras Vysotskyi 27 Millionen Tonnen geben, 2021 waren es 40 Mio t.

Mehr Raps und Ölsaaten angebaut

Die Ansaat von Winterkulturen hat in der Ukraine gestartet. Man konzentriere sich laut Taras Vysotskyi auf Raps. Er sagt, Ukrainische Bauern würden nun eher Ölsaaten als Getreide anbauen, denn sie seien bestrebt, möglichst hohe Preise pro Tonne zu erhalten, da die Logistikkosten hoch sind.