Der mehrheitlich neu zusammengesetzte Verwaltungsrat der Hochdorf-Gruppe hat zusammen mit der Geschäftsleitung festgestellt, dass «die Herausforderungen bei der Integration der in den letzten Jahren erworbenen Tochtergesellschaften grösser sind als angenommen.» Infolge höherer Kosten und Abschreibungen rechnet die Firma deshalb mit einem «deutlich schlechteren Halbjahresergebnis» als im Vorjahr, wie es in einer Mitteilung heisst.
Zusätzlich beabsichtigt der Verwaltungsrat, die Strategie der Gruppe bis Ende Juni zu schärfen und «anschliessend detailliert über die Zukunftspläne und den finanziellen Ausblick orientieren.» Zudem befindet sich Hochdorf laut Mitteilung in einem «konstruktiven Austausch» mit allen Anspruchsgruppen.
Zu den Details will das Unternehmen keine Stellung beziehen; die Medienstelle verweist auf Ende Juni und lässt Fragen zur Bestellung des neuen CEO ebenso offen, wie die Frage, welche Geschäftsbereiche abgeschrieben oder ausgebaut werden.
Hochdorf ist die viertgrösste Molkerei der Schweiz, beschäftigt per 21. Dezember 2018 694 Mitarbeitende. Nachdem der Konzern Mühe bekundete, im chinesischen Markt Fuss zu fassen und sich ausserdem mit der Nachfolgelösung des Schoggigesetzes die Ertragslage rapide verschlechterte, kam es Anfang April zum offenen Machtkampf, dem völlig unerwarteten Rücktritt von CEO Thomas Eisenring und schliesslich zur Abwahl von Daniel Suter. Der Verwaltungsratspräsident musste dem in der Branche weitestgehend unbekannten Bernhard Merki weichen, der neben Jörg Riboni und Markus Bühlmann neu in den Verwaltungsrat gewählt wurde.