Welche Chancen bieten Regionalprodukte für Schweizer Bauern?
Urs Schneider: Grosse Chancen, weil Regionalität immer mehr an Bedeutung gewinnt. Das Anbieten von Regionalprodukten ist eine Möglichkeit eine
höhere Wertschöpfung auf den Betrieben zu erzielen.
Hat der Bauer auch finanziell etwas von dem Boom?
Es gibt immer mehr Bauernfamilien, die ihre Produkte direkt vermarkten und einen höheren Anteil der Wert-
schöpfung bei sich behalten. Zudem bieten auch praktisch alle Detailhändler Regionalprodukte an oder haben Programme dafür. Für diese bezahlen sie einen Mehrpreis. Bei diesem gibt es allerdings eine grosse Spanne.
Wie bewirbt der Schweizer Bauernverband Regionalprodukte?
Der SBV macht keine Produktewerbung. Er sensibilisiert aber mit seiner Basiskommunikation für den Kauf ein-
heimischer Produkte und die Bereitschaft, dafür einen angemessenen Preis zu bezahlen. Davon profitieren auch die Anbieter von
Regionalprodukten. Mit der Plattform «Vom Hof» betreibt der SBV eine gemeinsame Plattform für alle Direktvermarkter.
Wo liegen weitere Potenziale?
In der Gastronomie. Diesbezüglich gibt es das Projekt «Land-Gast-Wirt». Dieses führt Produzenten und Restaurateure zusammen. Unser Ziel ist, dass im ausserhäuslichen Bereich noch mehr auf einheimische und regionale Produkte gesetzt wird. Ein Potenzial bieten auch neue, innovative oder wieder entdeckte Produkte.
Wie schafft man es, dass die Konsumenten mehr für Regionalprodukte bezahlen?
Man muss die Konsumenten überzeugen durch Qualität und Authentizität. Auch Geschichten hinter den Produkten helfen dabei.