An der Mitgliederversammlung des Berner Bauernverbands vom Dienstagabend in Thun stand nicht nur die Verabschiedung vom Präsidenten Hans Jörg Rüegsegger im Mittelpunkt sondern auch die Wahl seines Nachfolgers lockten 500 Mitglieder, mit 507 Stimmrechten, in die alte Reithalle nach Thun. In einem spannenden Wahlkampf wurde schlussendlich Jürg Iseli aus Zwieselberg mit 271 Stimmen gewählt. Somit führt Iseli den Berner Bauernverband neu an.
Elf Jahre als Präsident
Hans Jörg Rüegsegger hat elf Jahre die Geschicke des Berner Bauernverbands geleitet. Zu Recht wurde er an der Mitgliederversammlung gebührend verabschiedet. In seinem letzten Jahresbericht kam Rüegsegger noch einmal auf die gewonnene Massentierhaltungsinitiative zurück und zeigte sich erfreut über die gewonnen Berner-Medaillen an den SwissSkills. «Mit der Wahl von Jürg Iseli als neuen Berner Bauernpräsidenten wird unsere eingeleitete Weiterentwicklung des Berner Bauernverbands in die nächste Etappe geführt», hält Rüegsegger fest. Für die neue Politik der Land- und Ernährungswirtschaft vom BLW will sich der Berner Bauernverband mit den erprobten und nachweislich bewährten Massnahmen des Berner Pflanzenschutzprojekts weiter positionieren. Rüeggsegger kam auch auf die Mehrkosten wie Dünger, Saatgut, Pflanzenschutz oder Energie zu sprechen. «Bis zu zehn Prozent belaufen sich diese pro Betrieb», hält er fest. Es sei nicht gerecht, dass die Bauern allein auf diese Mehrkosten sitzen bleiben würden.
Neu im Vorstand
Aus dem Vorstand wurde Annegret Hebeisen aus Münchenbuchsee verabschiedet. An ihrer Stelle wurde Stefan Gilgen aus Oberwangen gewählt. Verabschiedet aus dem Grossen Vorstand wurden Beat Aeschlimann, Grindelwald; Martin Kohli, Perrefitte; Bernhard Leuenberger, Champoz; Aurelia Marti Ins und Niklaus Zürcher, Gohl. Neu im Grossen Vorstand werden Matthias Grossman, Brienz; Janosch Mosimann, Rüegsbach, Ramona Lehman, Mirchel, Etienne Liechti, Fornet-Dessous und Wilfred Schnegg, Sonvilier, Einsitz nehmen. Der Sitz von den Bäuerinnen aus dem Seeland bleibt vakant.
Die Mitgliederbeiträge
Bei den Mitgliederbeiträgen bleibt alles beim Alten und sie setzen sich folgendermassen zusammen:
- Betriebsbeitrag Fr. 50.- pro Betrieb
- Zuzüglich flächengebundener Beitrag:
Fr. 9.50 pro ha LN in der Talzone bzw. Ackerbauzone
Fr. 8.00 pro ha LN in der voralpinen Hügelzone und in der Bergzone I
Fr. 6.50 pro ha LN in den Bergzonen II bis IV
Finanziell gut da
Finanziell steht der Berner Bauernverband weiterhin auf gesunden Beinen da. Letztes Jahr konnte man einen leichten Jahresgewinn von 1674 Franken verbuchen. Somit beläuft sich das Eigenkapital neu auf 7, 288 Mio Franken.
Neu will der Berner Bauernverband zusammen mit dem Lanat ein Projekt mit dem Namen «Von der Berner Idee zum Berner Projekt: Umwelt – Ernährung- Klima» ins Leben rufen. Die Gründe für ein solches Projekt sind:
- Angenommener Klimaartikel verpflichtet zu Massnahmen
- Überweisung im 2022 von drei Vorstössen als Prüfaufträge zum Thema Landwirtschaft und Ernährung
- Regierungsrichtlinien 2023-2026, Engagement 2030, Stossrichtung «Nachhaltige Entwicklung»
Das Projekt sei ein konkreter Auftrag an die Landwirtschaft, um die geforderten Massnahmen umzusetzen zu können. Die Betriebe werden aufgefordert zur gegeben Zeit ihre geeigneten Projekte einzureichen.