Seit 2012 bietet der Verein Kometian Nutztierhaltern komplementärmedizinische Beratungen an. Von 2016 bis 2021 erhielt er als Ressourcenprojekt Geld vom Bundesamts für Landwirtschaft (BLW), dies im Rahmen der Strategie Antibiotikaresistenzen. 2022 musste der Verein nun erstmals wieder ohne Geld aus Bundesbern auskommen. Dies mit Erfolg, wie Geschäftsführer Walter Brunner im Geschäftsbericht 2022 festhält: «Kometian agiert nach Abschluss des Ressourcenprojekts mit bodenständigem Unternehmergeist als unabhängiger komplementärmedizinischer Tiergesundheitsdienst.»
An der Generalversammlung präsentierte der Vorstand nun die Zahlen dazu: Bei einem Gesamtaufwand von gut 340'000 Franken schrieb der Verein 2022 einen Jahresgewinn von symbolischen sieben Franken. Rund 92'000 Franken kamen über die Mitgliederbeiträge zusammen, 50'000 Franken über Sponsorengelder der Schweizer Milchproduzenten (SMP). Als Ertrag aus dem operativen Geschäft wurden rund 63'000 Franken verbucht.
Leichter Rückgang der Beratungen
Erreicht wurde die Umstellung durch eine Verschlankung des Geschäftsmodells, wobei die Personalkosten gut einen Drittel gekürzt wurden. Damit sei sichergestellt, dass Kometian auch nach Abschluss des Ressourcenprojekts fortgeführt und weiterentwickelt werden könne, sagte Präsident Urs Brändli vor der Versammlung.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 2245 Beratungen bezogen, was gegenüber dem Vorjahr einem leichten Rückgang von 110 Beratungen entspreche, schreibt Kometian in einer Mitteilung. An Kometian angeschlossen sind derzeit 853 Betriebe.
Auswertung zeigt Wirksamkeit
Mit dem Einsatz von Komplementärmedizin bei Nutztieren will Kometian zur Reduktion des Antibiotika-Einsatzes in der Landwirtschaft beitragen. Eine Auswertung habe gezeigt, dass Kometian aktiv und wirksam zur Reduktion des Antibiotikaeinsatzes in der Nutztierhaltung beitrage, sagte Ariane Maeschli, Leiterin der wissenschaftlichen Begleitung im Ressourcenprojekt.
Als neues Angebot lancierte Kometian im letzten Jahr eine Telefon-Hotline für Nicht-Mitglieder (032 588 45 01). Betriebe, die Mitglieds-Organisationen der Schweizer Milchproduzenten (SMP) angeschlossen sind, profitieren von einem Rabatt. Bis jetzt sei der Umsatz damit gering, sagte Buchhalterin Sabine Rohrer. Ziel der neuen Hotline sei es in erster Linie, ein niederschwelliges Angebot zu schaffen, erklärte Walter Brunner: «Bisher war die Eintrittssschwelle für unsere Beratungen zu hoch.»