Zahlreiche Versuche hätten erfolgsversprechende Massnahmen gezeigt, mit denen der Rapsanbau in der Schweiz nachhaltiger werden könnte, schreibt Swiss Granum. Diese Massnahmen würden aber nur zum Teil auch in der Praxis umgesetzt. Das soll mit dem Projekt «nachhaltiger Rapsanbau» ändern.
Versuche während dreier Jahre
An dem Projekt sind 11 Betriebe beteiligt, die während dreier Jahre ihren Raps
- ohne Herbizide und Fungizide
- mit weniger Insektiziden
- mit Stickstoff- und Schwefeldünger nach Düngungsnormen
anbauen. Eine Möglichkeit, auf Herbizide zu verzichten, ist der Anbau mit Untersaaten. Hier lesen sie, wie man dazu vorgeht. Agroscope konnte zeigen, dass Untersaaten – unabhängig welcher Art –Schäden durch Rapserdflöhe reduzieren können.
Wissenschaftliche Begleitung
Die Praxisbetriebe sind laut Swiss Granum über das ganze Schweizer Mittelland verteilt und werden während der Laufzeit des Projekts begleitet von der HAFL, dem Forum Ackerbau und der Groupe Culture Romandie.
Erforscht wird
- Welche Massnahmen kombiniert werden können
- Welche Unterstützung Landwirte bei der Umsetzung brauchen
- Welche Hindernisse auftreten
Ziel ist ein nachhaltiges Anbausystem für Raps, mit dem die Gesamtmenge gehalten und die Nachfrage gedeckt werden kann. Der Rapsanbau habe in den vergangenen Jahren stetig gesteigert werden können, für 2021 beträgt die Nachfrage von Abnehmerseite 106'000 Tonnen.
Die Ölsaatenbranche fördert Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit sei ein wichtiger Aspekt beim Kaufentscheid, schreibt Swiss Granum und verweist auf eine Studie von 2019, bei der 57 Prozent der Konsumenten angaben, nachhaltige Produktion sei ihnen wichtig. 2015 waren es noch deren 46 Prozent gewesen.
Um die Nachhaltigkeit der einheimischen Produktion besser aufzeigen zu können, hat der Verein Schweizer Rapsöl (in dem Produzentenorganisationen, Verarbeiter sowie Detail- und Grosshändler vertreten sind), die «Nachhaltigkeitsstudie Schweizer Rapsöl» in Auftrag gegeben. Resultate sollen im ersten Halbjahr 2021 vorliegen.
Sowohl diese Studie als auch das oben vorgestellte Projekt wurden im Rahmen der Mehrwertstrategie Ölsaaten gestartet.