Pro Natura, Bird Life, der Schweizer Heimatschutz und die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz hatten in Aussicht gestellt, sich an der Vernehmlassung zum indirekten Gegenvorschlag des Bundesrats zu beteiligen. Ihr Fazit fällt ernüchternd aus: Er sei ein Schritt, aber ein sehr kleiner.
Ökologische Infrastruktur aufbauen
Es genüge nicht, wenn der Bundesrat seine bisherige Politik bestätigt, heisst es in der Mitteilung des Trägervereins der Biodiversitäts-Initiative. In der vorgeschlagenen Revision des Natur- und Heimatschutzgesetzes (NHG) sehen die Umweltverbände aber eine einmalige Chance, um die ökologische Infrastruktur im Gesetz zu verankern und deren lange verzögerte Umsetzung voranzubringen.
Unter der ökologischen Infrastruktur versteht man ein Netz unter einander verbundene Flächen, die für die Biodiversität besonders wichtig sind. Dazu gehören laut Trägerverein ökologisch wertvolle Kerngebiete (Schutzgebiete) und Vernetzungsgebiete in ausreichender Qualität und Grösse, die sinnvoll verteilt im Raum sind.
Flächen sofort schützen
Verbliebene Naturräume und unverbaute Landschaften müssen besser geschützt, Gebiete mit hoher Biodiversität oder grossem Potenzial dafür sowie deren Vernetzung unverzüglich gesichert werden, so die Forderung.
Das Flächenziel des Bundesrat reiche weder qualitativ noch quantitativ aus, kritisieren die Umweltverbände. Zwar sei der vorgeschlagene ökologische Ausgleich im Siedlungsraum wichtig für die Sensibilisierung der Bevölkerung, aber keine Lösung für die Biodiversitätskrise.
Erfreuliche Vorschläge
Mit einigen Punkten des bundesrätlichen Gegenvorschlags sind die Verbände hinter der Biodiversitäts-Initiative auch zufrieden. So sei man erfreut über die vorgeschlagene Stärkung der Bundesinventare und die Verankerung einer umfassenden Baukultur.