Verwandt ist die Zuckerrübe mit Krautstiel, Randen, Spinat und gewissen Unkräutern, die wie die Rübe zur Familie der Meldengewächse gehören. Die Zuckerrübe ist zweijährig, im ersten Sommer lagert die Rübe Nährstoffe für den Winter ein, sie legt also einen Zuckervorrat als Energiereserve an, so kann sie im zweiten Jahr Blüten und Samen ausbilden. Mit ihren enorm tiefen Wurzeln kann sie Böden mit viel Sauerstoff versorgen. Deshalb spricht man auch von Zuckerrüben als Sauerstofffabriken.
Zartes Gemüse für den Winter
Lange Zeit wurden die Rüben ausschliesslich zur Zuckergewinnung genutzt, mittlerweile wurde das Gemüse auch von Köchinnen und Köchen entdeckt. So landet die Rübe seit ein paar Jahren auch als zartes Wintergemüse auf dem Teller und begleitet beispielsweise Wildgerichte. So viel zum neuesten Runkelrüben-Trend. Bis es soweit war, musste der Zucker aber erst einmal entdeckt werden.
Zunächst ein Luxusgut
Vor dem Rübenzucker wurde vor allem Zucker aus Zuckerrohr genutzt. Diese Pflanzen hatte Christoph Kolumbus Ende des 15. Jahrhunderts von seiner zweiten Reise mit nach Amerika gebracht, wo die Pflanzen rasch gut gediehen. Ab diesem Zeitpunkt wurde Rohrzucker von Amerika in die Schweiz importiert.Langsam verbreitet sich der Gebrauch von Zucker auch in Europa – vorerst vor allem in gut betuchten Haushalten. Zucker galt damals als weisses Gold und als Luxusgut.
Per Züchtung zur süssen Rübe
1747 entdeckte der deutsche Chemiker Andreas Siegmund Marggraf, dass die Runkelrübe, deren Blätter man damals als eine Art Spinat ass, den gleichen Zucker enthielt wie Zuckerrohr. Bis Ende des 18. Jahrhunderts wurde durch gezielte Züchtung der Zuckergehalt der Runkelrüben erhöht. Die Zuckerrübe war entstanden. Die Preussen waren die ersten, die Rübenzucker herstellten und bereits 1801 entstanden in Deutschland die ersten Zuckerrübenfabriken der Welt. In der Schweiz dauerte es noch bis 1912 bis in Aarberg die erste Zuckerfabrik entstand und 1959 die zweite Fabrik in Frauenfeld gegründet wurde.
Fast die Hälfte aus Waadt und Bern
Mittlerweile werden in der Schweiz jährlich etwa 250'000 Tonnen Zucker produziert, was etwa 70% unseres Zuckerbedarfs deckt. Denn mittlerweile konsumiert jede Schweizerin und jeder Schweizer pro Jahr fast 40 Kilogramm Zucker. Die Hauptanbaugebiete von Schweizer Zuckerrüben liegen in der Waadt, im Kanton Bern, Zürich, Thurgau und Aargau. Wobei die beiden ersteren bereits 45% der Produktion abdecken.
Mehr über Zuckerrüben erfahren Sie in der neuen Themenbroschüre «Von der Rübe zum Zucker». Hier geht's zu den Broschüren.
Was die Farbe aussagt
Im Gegensatz zum weissen Zucker enthält brauner Zucker noch Zuckersirup. Der braune Zucker, auch Roh-Zucker genannt, ist also eine Vorstufe des weissen Zuckers. Die Farbe ist kein Hinweis darauf, ob der Zucker aus Rüben oder aus Zuckerrohr hergestellt worden ist.