Zur Bekämpfung der Kirschessigfliege stehen den Produzenten sowohl präventive, nicht-chemische Massnahmen als auch der Einsatz synthetischer Insektizide zur Verfügung. Präventive Massnahmen wie Netze, angepasstes Erntemanagement oder Hygienemassnahmen verringern den Schädlingsdruck und tragen so zu einem geringeren Insektizideinsatz bei, schreibt die ETH Zürich in einem Bericht. Jedoch sind diese häufig mit mehr Aufwand und Kosten verbunden.
Zusammenhang zwischen Massnahmen und Informationsquelle untersucht
Die ETH-Forscher haben über den Zeitraum 2016-2018 wiederholt bei Schweizer Kirsch-, Zwetschgen-, Beeren- und Weinproduzenten nach deren Strategien im Umgang mit der Kirschessigfliege gefragt. Zudem sollten die Produzenten angeben, ob sie ihre Informationen zur Schädlingsbekämpfung von privaten Unternehmen, die Pflanzenschutzmittel verkaufen, oder von der öffentlichen Hand erhalten (z.B. kantonale Beratungsdienste aber auch Kanäle und Veranstaltungen von Agroscope).
Mit den gewonnenen Daten von 733 nicht-biologisch produzierenden Betrieben wurde der Zusammenhang zwischen der Nutzung präventiver Massnahmen sowie dem Insektizideinsatz und den von den Produzenten genutzten Informations- und Beratungskanälen untersucht, heisst es im Bericht.
Weniger Insektizid-Einsatz bei Beratung aus öffentlicher Hand
Die Ergebnisse der Studie waren eindeutig: Produzenten, die ihre Informationen und Beratung aus öffentlicher Hand beziehen, nutzen mit höherer Wahrscheinlichkeit (9-10 %) vorbeugende Massnahmen, so die ETH-Forscher. Produzenten, die Informationen von privaten Firmen erhalten, auf der anderen Seite, würden mit höherer Wahrscheinlichkeit (8-9 %) synthetische Insektizide verwenden.
Präventive Strategien fördern
Der Einsatz alternativer, präventiver Schädlingsbekämpfungsstrategien sollte folglich gestärkt werden, indem die Kosten dieser Strategien reduziert werden und private Aktivitäten mit unabhängiger Beratung und Informationen aus öffentlicher Hand ergänzt werden, so das Fazit der Forscher.