Wie jedes Jahr fanden vergangene Woche die ersten Proberodungen in den Zuckerrüben statt. Die Ergebnisse zeigen, dass es durchaus erhebliche Unterschiede bei den Resultaten zwischen den Anbauregionen im Osten und im Westen gibt. Allen voran fällt der eher dürftige Rübenertrag im Osten ins Auge.
Mit 30,6 t/ha liegt er nicht nur tiefer als im Westen, sondern auch deutlich tiefer als der Fünfjahresschnitt mit 46,2 t/ha. Somit befindet sich der diesjährige Ertrag rund 15 t/ha tiefer als der Durchschnitt. Im Westen hingegen sehen die Erträge mit 41,3 t/ha erfreulicher aus und liegen im Schnitt der letzten fünf Anbaujahre.
Bessere Wetterbedingungen im Westen
Doch wie kommt dieser deutliche Unterschied zwischen den beiden Anbauregionen zustande? «Der Hauptgrund liegt hier vor allem bei den diesjährigen Aussaatbedingungen», erklärt Matthias Lüscher, Berater Region Ostschweiz bei der Schweizerischen Fachstelle für Zuckerrübenbau (SFZ). Die Wetterbedingungen in der Hauptaussaat seien im Westen besser gewesen als im Osten. «Während die westlichen Anbauregionen zu dieser Zeit trockenere Bearbeitungs- und Saatbedingungen hatten, wurden die meisten Aussaaten im Osten bei zu nassen Bodenverhältnissen durchgeführt», schildert der Berater weiter.
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Dieser Umstand habe dazu geführt, dass sowohl das Saatbeet als auch die Bodenstruktur nicht optimal waren. Die anschliessende, lang andauernde Regenphase habe die Situation im Feld verschlimmert. Dabei habe es im Osten seit dem ersten April im Schnitt 65 mm mehr geregnet als im Westen. «In den Parzellen kam es stellenweise zu Staunässe, wodurch es den Rüben an Sauerstoff fehlte», so Lüscher. Die betroffenen Rüben seien dadurch im Wachstum stehen geblieben und ihre Blätter hätten sich gelb verfärbt.
«Besser geht immer»
Doch welche Schlüsse können damit auf die finale Rodung gemacht werden? «Besser geht immer. Dies war jedoch lediglich die erste Proberodung und bis zur Ernte vergehen noch einige Wochen», so Matthias Lüscher. Bleibe es in nächster Zeit sonnig und warm, mit regelmässigen Niederschlägen, so seien die Rüben in der Lage, die widrige Frühjahrsphase bis zu einem gewissen Grad zu kompensieren. Es sei also noch nichts in Stein gemeisselt, betont der Berater.
Auch der Zuckergehalt liegt bei der diesjährigen Proberodung in beiden Anbauregionen mit etwa 13 % deutlich unter dem Mittel der letzten fünf Jahre. «Mit 13 % können diese derzeit als ‹schlecht› bezeichnet werden», schreibt die Schweizer Zucker AG in einer Mitteilung. Der optimale Blattmassenindex von 1,2 im Osten und 1,3 im Westen sowie gesundes Laub und günstige Wettervorhersagen der nächsten Tage würden für den weiteren Verlauf entscheidend, heisst es weiter.