Die Mehrkosten, die sich durch die Anpassung der Schafsömmerung an die Grossraubtiersituation ergeben, belaufen sich für die gesamte Schweiz auf knapp 7,6 Mio. CHF, meldet die Agrarforschung Schweiz. Diese Berechnungen hat ein Forscherteam der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) angestellt.
Zusätzliches Alppersonal ist kostenintensiv
Eine Anpassung bedeutet eine veränderte Bewirtschaftungsweise und Massnahmen zum Schutz der Tiere, was oft sehr kostenintensiv ist. Die Untersuchung zeigt, dass auf 13 untersuchten Alpen durchschnittlich etwa die Hälfe dieser Mehrkosten durch Mehrerlöse, die sich zum Beispiel aus höheren Direktzahlungen oder aus zusätzlichen Förderbeiträgen für Herdenschutzmassnahmen ergeben, gedeckt sind.
Die andere Hälfte tragen die Schafalpbewirtschafter selbst. Schweizweit belaufen sich die ungedeckten Mehrkosten durch die Anpassung der Schafsömmerung auf gut 3,8 Mio. Franken. Die Beschäftigung von zusätzlichem Alppersonal falle dabei finanziell stärker ins Gewicht als die Herdenschutzmassnahmen an sich.
Das Fördersystem soll angepasst werden
Die Autoren des Berichts empfehlen eine Anpassung des Fördersystems. Sie schlagen zwei Möglichkeiten vor. Bei der «Erweiterung der Direktzahlungen» ist der administrative Aufwand gering und individuelle, innovative Strategien in der Anpassung der Schafsömmerung an die Grossraubtiersituation sind möglich. Jedoch können die Fördergelder weniger gezielt eingesetzt werden und durch die Pauschalbeträge kann eine Über- oder Unterabgeltung der Mehrkosten vorkommen.
Bei der Abgeltung der betriebsspezifisch entstehenden Mehrkosten auf Basis eines ausgearbeiteten Konzepts, würden die Mehrkosten für jeden Betrieb zwar exakt übernommen, jedoch bedingt dies wiederum einen hohen administrativen Aufwand.