Täglich habe die Tierärzteschaft mit Engpässen bei Medikamenten zu tun, heisst es in einer Mitteilung der Gesellschaft Schweizer Tierärzte (GST). Es fehle an Schmerzmitteln, Infusionen, Impfstoffen «und vielem mehr». Die Beschaffung von Alternativen gestalte sich zudem für die Tierarztpraxen aufwändig und als Folge bekämen Schweizer Haus- und Nutztiere nicht immer die Arzneimittel, die sie bräuchten.
Rahmenbedingungen, Lieferketten und Lager
Um die Situation sowohl in der Veterinär- als auch der Humanmedizin zu verbessern, werden aktuell Unterschriften gesammelt: Die Initiative «Ja zur medizinischen Versorgungssicherheit» fordert vom Bund, in dieser Angelegenheit die Zügel in die Hand zu nehmen. Er soll demnach Rahmenbedingungen schaffen für die innovative Forschung und Entwicklung von Medikamenten und anderen medizinischen Gütern in der Schweiz, die Lagerhaltung verbessern sowie Lieferketten und den Import sicherstellen.
Inlandproduktion unrentabel
Wie die GST ausführt, hat sich die Lage in der Schweizer Tiermedizin in den letzten Jahren zugespitzt. Als Gründe wird der kleine Inlandmarkt genannt, spezielle Anforderungen seitens Behörden würden die Zulassung erschweren, die Ansprüche an die Qualität seien besonders hoch und machten die Produktion hierzulande unrentabel. «Der globalisierte Markt bei den Wirkstoffen, die Corona-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben den Engpass akzentuiert», so die GST.
Nicht nur Humanmedizin
Aus all diesen Gründen unterstützen die Schweizer Tierärzte die Initiative für eine bessere medizinische Versorgungssicherheit. Deren Komitee zeigt sich erfreut über die Unterstützung. Das zeige einmal mehr, dass das bestehende Problem über den Bereich der Humanmedizin hinausgehe.