"Jeder, der Schaf oder Geiss im Stall hat, muss meinen Antrag unterstützen. Jeder, der z’Alp geht, ebenfalls. Und auch Eltern von Primarschülern, die auf abgelegenen Höfen leben, müssen wegen der Gefahr für die Kinder dafür sein", appellierte Peter Abegg an der Delegiertenversammlung der Schwyzer Bauernvereinigung. Der Präsident der Ortssektion Rothenthurm stellte folgenden Antrag: "In das Tätigkeitsprogramm der Schwyzer Bauernvereinigung soll folgender Punkt aufgenommen werden: Die Kantonale Bauernvereinigung setzt sich für die Ausrottung von Wolf und Bär in Kanton Schwyz ein."

Zusammenleben oder ausrotten?

Ruedi Fässler, Vorstandsmitglied der Schwyzer Bauernvereinigung und zugleich Präsident vom Verein zum Schutz von Jagd- und Nutztieren vor Grossraubtieren in der Zentralschweiz (VSVGZ) hingegen meinte, es sei wesentlicher, dass daran gearbeitet werde, mit den Grossraubtieren zusammen zu leben. "Dazu ist es sehr wichtig, dass wir die Wolfsbestände regulieren können. Unauffällige Tiere sind kein Problem. Machen Wölfe aber Schäden, müssen wir schnell reagieren können." Ruedi Fässler appellierte an die fünf im Saal anwesenden nationalen Parlamentarier, sich bei der aktuellen Überarbeitung des Jagdgesetzes einzubringen und eine Lockerung des Schutzes für den Wolf zu fordern. Wenn Problemtiere nicht entfernt werden könnten, würden die Landwirte zur Selbstjustiz greifen. "Und dann fangen die grossen Probleme erst an." Er warnte davor, dass der Antrag negative Auswirkungen auf das Image der Landwirte habe. Auch zweifelte er an, ob dieser angesichts der 20‘000 in Europa lebenden Wölfe zum Ziel führen werde. Gleicher Meinung war auch der Schwyzer Landwirt Richard Laimbacher. Dieses Problem müsse national gelöst werden. "Es ist nicht zielgerichtet, den Wolf im Kanton Schwyz auszurotten, denn dieser kennt keine Kantonsgrenze."

Wenn auch zögerlich, stimmte eine Mehrheit der Delegierten mit 46 zu 33 Stimmen für den Antrag Abegg.

reb

Ausführlicher Bericht in der BauernZeitung Zentralschweiz und Aargau vom 8. März 2019.