Als wie gravierend schätzen Sie das Thema Littering in der Landwirtschaft aktuell ein, im Vergleich zu vorherigen Jahren?
Sandra Helfenstein: Was das Ausmass des Litterings anbelangt, ist es schwierig, eine objektive Einschätzung zu machen. Dieses hat auf jeden Fall mit dem Aufkommen und dem Trend zu Take-away-Verpflegung zugenommen. Am meisten Abfall findet man deshalb rund um Take-away-Verpflegungsorte und generell entlang von viel befahrenen Strassen. Offenbar scheinen es viele Autofahrende als Zumutung zu empfinden, ihren Abfall mit nach Hause zu nehmen und dort korrekt zu entsorgen. Aber auch entlang von beliebten Wander- und Spazierwegen ist weggeworfener oder liegen gelassener Abfall ein Problem.
Treten Mitglieder mit diesem Anliegen an den SBV?
Bis jetzt sind keine Mitglieder mit konkreten Anliegen an uns gelangt.
Zu welchen Massnahmen raten Sie den Mitgliedern bzw. betroffenen Landwirten?
Wir raten betroffenen Landwirten, mit Litteringtafeln an den betroffenen Orten zu arbeiten und diese auch zwischendurch zu verschieben. Die Leute gewöhnen sich schnell daran und beachten sie nicht mehr. Wichtig ist auch, den Abfall regelmässig wegzuräumen. Wenn schon viel Abfall rumliegt, dann neigen die Leute erst recht dazu, ihren eigenen noch dazuzuwerfen. Dieses Phänomen stellt man auch in den Städten fest. Ist es schon schmutzig, dann hat der Mensch weniger Hemmungen, seinen Teil auch dazu beizutragen.
Für die Glaubwürdigkeit ist es ebenfalls wichtig, dass auch die Bauernbetriebe selber mit gutem Beispiel vorangehen und keinen Abfall rund um Haus und Hof liegen lassen. Man kann kein Verständnis und korrektes Verhalten von anderen erwarten, wenn man es selbst nicht auch vorlebt. Zudem gab es auch Fälle, bei denen nicht Littering die Gesundheitsprobleme der Tiere hervorrief, sondern ein Nagel oder andere Utensilien des Hofs, die ins Futter gelangt waren.
Als wie wichtig schätzen Sie das Thema zukünftig ein?
Littering ist und bleibt ein Problem, und wir müssen hier dranbleiben. Auch wenn es schwierig ist, den Effekt von Massnahmen zu messen. Nichts tun ist immer schlechter.