Zur Bekämpfung der Varroa-Milbe, die für Honigbienen eine grosse Bedrohung darstellt, nutzen Imker gemäss einem Beitrag von Agroscope in «Agrarforschung Schweiz» Tierarzneimittel. Diese können sich im Bienenstock und speziell im Wachs anreichern, was auch für Pflanzenschutzmittel gelte. Am Beispiel von Coumaphos, das in einigen Ländern gegen Varroa oder im Pflanzenschutz eingesetzt werde, untersuchten die Forschenden diese Anreicherung und deren Konsequenzen für Bienenlarven.
Besonders toxisch im Futtersaft
ls Ergänzung zu bestehenden Studien lag der Fokus bei Agroscope darauf, ab welcher Konzentration Coumaphos als Modellsubstanz die Entwicklung von Honigbienen beeinträchtigt.
Tiefere Schlupfraten bei Honiglarven zeigten sich gemäss den Forschenden ab 30 mg Coumaphos pro Kilo Bienenwachs. Bis 20 mg/kg sei kein Effekt feststellbar gewesen.
Ungefähr ein Fünftel des Toxins im Wachs ging in den Futtersaft für die Larven über, wo es aber fünfmal giftiger wirke als in den Wabenwänden. Besonders hoch ist das Risiko für bedenkliche Konzentrationen, wenn nach guter imkerlicher Praxis alte Brutwaben eingeschmolzen und daraus neue Mittelwände hergestellt werden – die Schadstoffe bleiben auch in den neuen Wabenschablonen vorhanden bzw. reichern sich über Zeit darin an.
Tiefere Rückstandsmengen und alternative Mittel
Die Studienresultate zeigen, dass Honigbienenlarven ab einer Konzentration von 30 mg/kg Coumaphos im Wachs sterben und dass das Toxin in den Futtersaft übergeht, so die Schlussfolgerung.
Allerdings werden heute Vergleich zu früher in Schweizer Bienenwachs geringere Rückstandsmengen von Varroa-Bekämpfungsmitteln festgestellt, schreibt Agroscope. Ausserdem würden Imker heutzutage meist organische Säuren einsetzten, die sich nicht im Wachs anreichern und damit für die Bienen weniger gefährlich sind.