Yvonne Fleischli büschelet die Christrosen im geflochtenen Korb. Das Arrangement ist wunderschön, der Anlass todtraurig: Es ist Grabschmuck für eine Beerdigung. Bei solchen Anlässen reicht es nicht, Pflanzen harmonisch zu arrangieren. Zuerst nimmt Yvonne Fleischli die Wünsche der Angehörigen auf und erspürt, was zum verstorbenen Menschen passt. Dann lässt sie ihre Hände arbeiten.

Trauerfloristik ist eine Berufung von ihr. «Blumen bewirken so viel Positives», sagt sie. Diesen Trost gibt sie weiter.

Die gute Stube ist weihnächtlich geschmückt

Ein paar Schritte weiter wechselt die Stimmung. Yvonne Fleischli öffnet die Türe zum alten Bauernhaus, Kerzenlicht und ein wohliger Duft nach Holz und Tannnadeln empfangen den Besuch.

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Der Kachelofen in der guten Stube ist mit festlichen Sträussen geschmückt, auf dem Tisch stehen Kränze. In den alten Räumen entfalten die Arrangements ihre Wirkung. Als Corona das gesellschaftliche Leben lahmlegte, lud die gelernte Floristin erstmals zu einer Adventsausstellung. Die kam gut an, seither macht sie es jedes Jahr. Familie Fleischli wohnt im Neubau nebenan. Yvonne hat einen Bauern geheiratet, wie sie «eigentlich schon immer im Hinterkopf hatte», verrät sie mit einem Lächeln.

Sie hat ihre Rolle gefunden

Das Ehepaar hat drei Kinder und führt in Hildisrieden eine Betriebsgemeinschaft. 78 Milchkühe und Kälber, Ackerbau, Wartebetrieb für 100 Galtsauen, Häcksel- und Winterdienst sind die Betriebszweige. Ein Vollzeitmitarbeiter, eine Teilzeitmitarbeiterin und ein Lernender arbeiten mit.

Yvonne Fleischli hat auf dem Betrieb keine fixen Ressorts und hilft nur in Spitzenzeiten aus. «Du kannst nicht alles machen», sagt sie zu ihrer Rolle. Ihr sei es wichtig, ausgewogen zu kochen und es gemütlich im und um das Haus zu haben. Mit Kindern, dem grossen Haushalt und Garten sieht sie sich auch ohne Betriebsarbeit ordentlich ausgelastet. Und da ist eben noch der Erstberuf, den sie trotz Bauernhof nie aufgegeben hat. Seit der Geburt des zweiten Kindes arbeitet sie nicht mehr auswärts, führt dafür zu Hause in ihrem Atelier «Werkstück» Auftragsfloristik für öffentliche Betriebe und Privatpersonen aus. «Ich liebe diese kreative Arbeit, bei der ich am Schluss immer ein handfestes Resultat vor mir habe.» Ausserdem wolle sie dranbleiben: «In der Floristik gibt es immer wieder neue Trends mit Materialien, Farben und Stil.» Sie mag natürliche Materialien, wobei es auf Weihnachten hin schon etwas glitzern darf, und setzt Akzente mit feinen Details.

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Arbeit und Familie vereinbaren

Das Jahr durch sammelt sie auf Spaziergängen mit ihren Kindern Laub, Baumzapfen und anderes. In ihrer Werkstatt im ehemaligen Schweinestall sind diese Materialien nun aufgereiht. In einer Schale liegen Tannzapfen im Wachsmantel parat. Yvonne Fleischli erzählt, wie die ganze Familie draussen am Feuer alte Kerzen geschmolzen und die Zapfen mit Wachs übergossen hat; danach wurden Würste gebrätelt. Das Familienleben mit der Arbeit als Floristin verträgt sich gut.


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Anleitung für ein unkompliziertes Adventsgesteck

Material: Tontopf, Steckschaum, Draht, ev. Heissleim, Baumzapfen, Grünmaterial, Kerze.

1. Steckschaum in einen Tontopf einsetzen[IMG 5]

2. Im vorderen Drittel der Zapfen einen dicken Draht mit der Spitzzange eindrehen.

 

3. Zapfen mit der Spitze nach unten mit Hilfe der Drahtspitzen manschettenförmig am Rand des Tontopfs einstecken.[IMG 6]

4. Drei dicke Drahtstücke erwärmen, in den Boden der Kerze stecken, Enden umbiegen, in die Mitte des Tontopfs stecken.

 

5. Moos, Tannästen usw. zwischen Zapfen und Kerze einstecken, bis der Steckschaum nicht mehr zu sehen ist.[IMG 7]

6. Als Akzente Nüsse, Beeren, Hauswurz usw. mit Heissleim oder Draht einsetzen.