Mit der ersten Liebe von Stefanie Berger zog auch das Rätische Grauvieh in ihr Herzen. Die Bäuerin – aktuell besucht sie die Bäuerinnenschule an der Liebegg – erzählt von der Liebe zu den Grauen und den Möglichkeiten der energetischen Arbeit.

Der Anfang der Leidenschaft

Die 44-Jährige hat sich mit ihrem ersten Mann damals umgesehen und nach einer Rasse gesucht, die sowohl für das Fleisch als auch für die Milch infrage komme. Der Stall war noch mit Holstein-Kühen bestückt, so war klar, dass zuerst noch gemolken wird, bevor es zum Umbau kam. So waren sie sich bald einig, dass es Rätisches Grauvieh werden sollte, eine Rasse, die genau das bietet, was sie gesucht hatten. Zusätzlich haben sie so etwas für den Erhalt einer seltenen Rasse beitragen können. Einmal angefangen, wollte es Stefanie Berger gleich wissen. Sie wurde einige Zeit nach der Anschaffung der Grauen Expertin für diese Rasse und hat ihre Touren zum Linearen der Zuchttiere. Sie schwärmt: «Im Berner Oberland oder auch im Graubünden gibt es auch reine Milchbetriebe mit Rätischem Grauvieh, das sind echt coole Betriebe mit Top-Tieren», wobei diese dann dort meist in Anbindehaltung gehalten würden.

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Die dreifache Mutter hat mit ihrem heutigen Partner eine bunte Mutterkuhherde, bestehend aus Rätisch und Tiroler Grauvieh und einigen Simmentalern, F1 und Limousin. Insgesamt sind es 22 Mutterkühe und ein Stier der Rasse Rätisches Grauvieh, wobei die Grauen erst mit Stefanie Bergers Einzug auch den Weg nach Winikon gefunden haben.

Der Betrieb umfasst zwei Standorte: den elterlichen Betrieb ihres Partners und ein Pachtbetrieb im Dorf. Die Mutterkühe gehören auch alle ihrem Partner. «Aber die Grauen sind halt schon auch ein bisschen meine», meint Berger schelmisch.

Mit Tieren reden

Ihre Lieblingskuh ist Seraphina, eine Stierenmutter. Sie zeichne sich durch eine schöne Tiefe und Länge aus und habe einen «mega Charakter», schwärmt Stefanie Berger. Sie sei die Leitkuh in der Herde vom Dorf.

Die Rätischen haben bei ihnen alle Hörner. Sie findet, ohne Hörner kommunizierten die Kühe auch untereinander viel grober. Wenn die Gehörnten einmal den Kopf senken oder allenfalls die andere Kuh mit den Hörnern etwas touchieren, so wisse diese, was sie tun und lassen soll.

«Die Grauen sind halt schon auch ein bisschen meine.»

Stefanie Berger, Bäuerin und energetische Beraterin.

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Um Kommunikation geht es auch im zweiten Beruf, den die ursprünglich gelernte Konditorin-Confiseurin ausübt. Bereits als Kind habe sie mit Tieren geredet, was immer eher belächelt wurde. Und dennoch meint sie, sie könne auch heute noch sicher sagen, wenn es einer Kuh nicht gut geht, meist, bevor es der Bauer merke. Oder auch, dass sie immer ein bis zwei Tage im Voraus merke, wenn eine Kuh kalbert. 

Im Alter von 20 Jahren hat sie angefangen, mit pulsierendem Magnetfeld zu arbeiten, und vor Kurzem die dreijährige Ausbildung zur energetischen Beraterin nach Rainer Strücker erfolgreich absolviert. Mit ihrer Ausbildung und natürlichen Begabung könne sie Betriebsleiter(innen) beraten, wenn es beispielsweise um den Einzug in die Betriebsleiterwohnung, um den Stall, Stallumbau oder -neubau ginge, dies unter anderem nach Feng Shui oder Geomantie.

Sie schaue dies mit ihren Kund(innen) an, erarbeite Pläne und mache Vorschläge, was verändert werden könne, damit das Problem behoben werden kann. Ob im Stall oder in der Partnerschaft, bei Krankheitsfällen oder im Familiengefüge, sie stehe für alles beratend zur Seite. Das Ziel sei, dass es für die Höfe, auf welchen sie Beratungen durchführe, im Stall und im Haus besser laufe und das allgemeine Zusammensein einfacher werde.

Mehr Einblick

Die Ausbildung zur Bäuerin, die sie im Sommer begonnen hat, gibt ihr die Möglichkeit, noch tieferen Einblick in die Landwirtschaft zu erhalten. Sie habe zwar als Kind schon viel Zeit bei ihrer Gotte auf dem Bauernhof oder bei ihrer Tante auf dem Pferdehof verbracht. Auch mit den Vätern ihrer Kinder hat sie jeweils auf den Höfen gelebt und mitgearbeitet. «Ich bin sehr vielseitig, habe in meinem Leben schon viele Sachen erfolgreich gemacht, und das möchte ich als Stärke nutzen», meint Stefanie Berger.

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Es ist ein Traum von ihr, ein Hofcafé zu eröffnen. Das liesse sich wunderbar verbinden mit ihren Ausbildungen als Konditorin-Confiseurin und als Bäuerin, inklusive der Direktvermarktung des Fleisches «ihres» Rätischen Grauviehs, welches sie gerne mehr an die Leute bringen würde. Und natürlich möchte sie ihre Beratungen weiter anbieten, um möglichst vielen Familienbetrieben und Paaren auf Landwirtschaftsbetrieben das Leben zu erleichtern, ob vorbeugend oder mit dem vorhandenen Potenzial.

Energetische Beratungen