IFA und FNSEA unterstützten ausdrücklich die Position der EU-27, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die gestern veröffentlich wurde.
Warenverkehr aufrechterhalten
IFA-Präsident Joe Healy und seine französische Amtskollegin Christiane Lambert betonten bei einem Treffen in Dublin, dass der Schutz der Integrität des Binnenmarktes und der Zollunion unbedingte Priorität haben müsse. Beide Verbände seien sich darin einig, dass der Warenverkehr zwischen der EU-27 und dem Vereinigten Königreich aufrechterhalten und Standards und Vorschriften beiderseitig respektiert werden müssten. Es gelte, insbesondere solche Marktungleichgewichte zu vermeiden, die durch Einfuhren aus Ländern mit niedrigeren Produktionsstandards entstünden und den Einkommen der Landwirte schaden könnten.
Grossbritanien soll Teil der Zollunion bleiben
Einig waren sich die Verbandschefs auch in ihrer Unterstützung für die sogenannte „Backstop-Regelung“, derzufolge Großbritannien auch nach dem Ende der Übergangsphase ein Teil der Zollunion der Europäischen Union sein wird und Nordirland noch im europäischen Binnenmarkt verbleibt, solange es kein gemeinsames Handelsabkommen gibt. Sie stellten sich ausdrücklich hinter den EU-Chefverhandler Michel Barnier, der in der vergangenen Woche Nachverhandlungen zum Brexit-Abkommen abgelehnt hatte.
Solidarität aus Frankreich
Healy hob die Solidarität der französischen Landwirte hervor, die ihren irischen Kollegen seit deren EU-Beitritt stets zur Seite gestanden hätten. Man habe immer gemeinsam daraufhin gearbeitet, das familienbasierte Modell der europäischen Landwirtschaft zu erhalten. An die Regierung in Dublin richtete er die Forderung, in den kommenden Tagen dafür zu sorgen, dass die EU ihre Position nicht aufweiche. Lambert zufolge hat der FNSEA dasselbe in Paris getan.
Bedenken unter britischen Abgeordneten ausräumen
Derweil konnten sich die britische Premierministerin Theresa May und Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker gestern Abend auf eine verbindlichere Ausgestaltung des Backstops verständigen, mit der Bedenken unter den britischen Abgeordneten ausgeräumt werden sollen. Das Unterhaus des britischen Parlaments wird heute Abend erneut über die Brexit-Vereinbarung abstimmen.
AgE