Während sich hierzulande in den letzten Wochen Schneeberge türmten und die Transportunternehmen über die korrekte Einteilung der Einsatzgebiete disputieren, ist in einer Küstenregion von Mozambik (Afrika) momentan alles unter Wasser.

34'000 Menschen wurden evakuiert

Am 23. Januar 2021 traf der Tropische Zyklon Eloise an der mozambikanischen Küste ein und brachte «sintflutartige» Regenschauer mit sich. Grosse Landteile wurden gemäss lokalen Organisationen innert kürzester Zeit überflutet. Rund 34000 Anwohner(innen) der Stadt Beira und Buzi mussten evakuiert werden. Nicht nur die Menschen sind vom Unwetter betroffen. Auch viele Nutztiere konnten den grossen Wassermassen nicht weichen und wurden von der Flut mitgerissen. Ob die Kühe im Video überlebten oder nicht, ist unklar. Die Missstände sind im Kurzvideo ersichtlich.

Katastrophenhilfe vor Ort eingetroffen

Mittlerweile versammelten sich zahlreiche Organisationen vor Ort, um die nötige Katastrophenhilfe zu leisten. An vorderster Front versorgte das Nationale Institut für Katastrophen-Risikomanagement (Instituto Nacional de Gestão Redução do Risco de Desastres) kurz INGD, die Bedürftigen mit Trinkwasser und Nahrung. Auch Unicef, Terre des Hommes u.v.m sind in der betroffenen Region im Einsatz. 

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Ausbreitung des Coronavirus in den Notunterkünften droht

In den letzten Tagen errichteten Hilfsorganisationen 33 temporäre Notunterkünfte. Aber nebst den Überschwemmungen hat die Bevölkerung und die Katastrophenhilfe mit der Ausbreitung von Covid-19 zu kämpfen: So sei das Risiko der Ausbreitung des Coronavirus in den dicht gedrängten Unterkunftszentren momentan gross, so INGD. Gemäss dem INGD ziehen es viele Familien deshalb vor, in ihren zerstörten Häusern unter «prekären Bedingungen» zurückzubleiben. Andere Familien konnten die Notunterkünfte aufgrund der Überfüllung der nicht betreten. Angeblich schlafen immer noch viele im Freien oder in den Trümmern ihrer Häuser.

Schweiz trägt 5.1 Millionen Franken zur Unterstützung bei

Im Eilantrag der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) beantrage die Humanitäre Organisation die Bereitstellung von 5.1 Mio Schweizer Franken für die Unterstützung der lokalen Katastrophenbewältigung in Mozambik. 

145'000 ha Ackerland überflutet

Obwohl sich die Wetterlage in der betroffenen Region langsam beruhigt hat, sind nun viele Orte Südafrikas von starkem Niederschlag betroffen, welcher weitere Fluten auslösen könnte, warnte das Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) in einem Bericht. Gemäss OCHA sind rund 145'000 ha wertvolles Ackerland überflutet und somit ein Grossteil der Ernte zerstört. 

Landwirtschaft in Mozambik

Über 85% der Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft tätig, dennoch produzieren sie lediglich 24% des Bruttoinlandprodukts. Nach Angaben des Zentrums für Investitionsförderung verfügt Mosambik über rund 19 Millionen Hektar Land, das für land- und forstwirtschaftliche Zwecke geeignet ist. Bewirtschaftet würden derzeit gerade einmal 5,6 Millionen Hektar Land. Die wichtigsten landwirtschaftlichen Erzeugnisse sind Cashewnüsse, Zuckerrohr, Baumwolle und Tee. Angebaut werden außerdem auch Bananen, Tabak, Zitrusfrüchte und Ölpalmen.

 

In Zahlen...

314'369 Menschen in Mozambik sind direkt vom Zyklon Eloise betroffen

33'600 Personen wurden evakuiert, 

90'000 Kinder in Zentral-Mozambik befinden sich nach den Folgen des Zyklons Eloise in humanitärer Notlage.

33 Notunterkünfte wurden von Humanitären Organisationen errichtet

89 Schulzimmer sind total zerstört

335 Schulzimmer sind teilweise zerstört

48 Strassen sind unbefahrbar geworden

142'189 ha Ackerland sind überflutet

1 Monat ist es her, seit der letzte Zyklon «Chalane» über Mozambik fegte.