Der Klima-Aktionsplan wurde im letzten Jahr von Klimastreikenden und Experten gemeinsam erarbeitet, schreibt Klimastreik Schweiz in einer Medienmitteilung. Sie hätten sich zur Schaffung des Aktionsplans gezwungen gesehen, da die institutionelle Politik immer noch keinen adäquaten Plan zur Lösung der Klimakrise vorzuweisen habe. Der Plan beinhalte die wichtigsten ökologischen und sozialen Massnahmen für einen raschen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft, schreibt Klimastreik Schweiz. Nebst ausgeklügelten technischen Massnahmen sollen auch gesellschaftliche Veränderungen wie Ausbildungsprogramme für Arbeitnehmende oder die Priorisierung von Menschenrechten und Klimaschutz bei Freihandelsabkommen, heisst es in der Mitteilung.

33 Massnahmen in der Landwirtschaft

Von den 138 Massnahmen beziehen sich 33 auf die Landwirtschaft. Im internationalen Kontext sollen zum einen Handelsabkommen, die landwirtschaftliche Produkte betreffen, strenge Umwelt- und Sozialstandards sicherstellen. Zum anderen soll die Produktion und Verwendung von Biotreibstoffen verboten werden, da diese hauptsächlich aus Lebensmitteln hergestellt werden, schreibt Klimastreik Schweiz im Aktionsplan. Zudem sollen internationale Agrarkonzerne mit Sitz in der Schweiz gesetzlich bindende und sozialverträgliche Pläne ausarbeiten, wie sie ihre Emissionen und Umweltschäden reduzieren wollen, heisst es weiter.

Massnahmen für die Produktion

Für die landwirtschaftliche Produktion sieht Klimastreik Schweiz unter anderem folgende Massnahmen vor:

  • Viehbestand soll auf eine Grösse beschränkt werden, die dem lokal verfügbaren Futtermittel entspricht
  • Importe von tierischen Nahrungsmitteln soll begrenzt werden
  • Wiederkäuer sollten nur von Grasland ernährt werden
  • Ackerland soll nur für die Produktion für Lebensmittel genutzt werden, die Menschen direkt verzehren können
  • Die angewendete Düngermenge müsse dem Bedarf an Makro- und Mikronährstoffen der Pflanzen entsprechen
  • Es soll eine nationale Obergrenze für die Anwendung von synthetischen Düngern geben
  • Die einheitliche Mineralölsteuer soll auf landwirtschaftliche Maschinen ausgedehnt werden, um den CO2-Ausstoss zu vermindern 

Bauern sollen unterstützt werden

Klimastreik Schweiz betont aber auch, dass die Schweiz ihre Landwirte und Landwirtinnen wirtschaftlich und rechtlich stärken müsse, indem die Arbeitsplätze in der Landwirtschaft dem schweizerischen Arbeitsrecht unterstellt werden. Ausserdem soll die Beratung und Ausbildung in umweltverträglicher landwirtschaftlicher Produktion und alternativen Einkommensquellen gefördert werden. So können diejenigen Landwirte unterstützt werden, die «den angestrebten Wandel des Schweizer Agrarsektors in Angriff nehmen und/oder kurz- und mittelfristig mit den dadurch verursachten Einkommensverlusten zu kämpfen haben», heisst es im Aktionsplan.

 

Alle Massnahmen und deren Erklärungen sind in der Kurzversion des Aktionsplans aufgelistet.