Tierwohlaspekte müssen in einer integrierten Ernährungspolitik eine zentrale Rolle spielen, schreibt der Schweizer Tierschutz STS in einer Mitteilung zur Vernehmlassung der Strategie Nachhaltige Entwicklung des Bundes. In dieser ist vom Tierwohl nirgendwo die Rede – ein Versäumnis, das dringend korrigiert werden müsse.
Wenig ehrgeizig und nicht zukunftsfähig
Weder was die Nachhaltigkeit noch das Tierwohl angeht, ist die vorgelegte Strategie ehrgeizig oder zukunftsfähig, so das Verdikt des STS. Man erwarte ambitioniertere Ziele, sowohl im Umwelt- als auch im Tierwohlbereich. Gefragt sei eine aktivere Rolle des Bundes. Der STS schlägt beispielsweise Folgendes vor:
- Tierwohlorientierten Konsum verstärkt über Bildung und Aufklärung fördern.
- Anpassung der Rahmenbedingungen, damit nachhaltig und tiergerecht produzierte Nahrungsmittel im Laden nicht mehr kosten, als was zulasten von Umwelt und Tierwohl produziert worden ist.
«Der Bund muss handeln»
Wie der Verein Sentience Politics kritisiert auch der STS im Weiteren den tiefen Zielwert von einem Drittel der Bevölkerung, der sich bis 2030 gesund, ausgewogen und tierwohlverträglich ernähren soll.
«Der Bund hat nun dringend die Zügel in die Hand zu nehmen und zu erklären, wie er die Schweizer Nutztierhaltung in eine neue, tiergerechtere Zukunft führen will», heisst es weiter. Die Schweiz habe eine internationale Führungsrolle in der nachhaltigen Ernährungspolitik einzunehmen – zu der tiergerechte Haltungssysteme zwingend dazugehören würden.