Es ist vier Uhr morgens. Langsam weicht die Nacht dem Tag. Im «Birg», auf dem Talboden der Engstligenalpbahn in Adelboden, herrscht ein emsiges Treiben. Die Bauern der dreizehn Hirtschaften suchen in der Dunkelheit nach ihren Kühen und Rinder. Sie sind schon seit ein paar Tagen im «Birg» und geniessen dort das Gras. Letzten Samstag war dann Alpauffahrt und es ging auf die Engstligenalp auf 2000 m ü. M.
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Die Kühe ziehen los
Rund 500 Kühe und Rinder verbringen bis Ende August den Sommer auf der Hochebene. Schon am Vortag wurden die älteren Kühe und Kälber mit der Transportbahn befördert. Für die restlichen 350 Tiere gilt es die knapp 600 Meter hohe Felswand und den eineinhalbstündigen Weg zu Fuss zu bewältigen.
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Ein Publikumsmagnet
Noch vor Sonnenaufgang ziehen die ersten Kühe los, für einige gibt es kein Halten mehr: Der Weg ist steil und abenteuerlich zugleich. Die Tiere haben ihren eigenen Rhythmus, sie teilen ihre Kräfte genau ein. Eine Hirtschaft nach der anderen macht sich auf den Weg. Noch vor der grossen Hitze will auch der Letzte dort oben sein. In all den Jahren sei noch nie etwas passiert, auch dieses Jahr ging der Alpaufzug unfallfrei über die Bühne. Viele Schaulustige sind mit der Gondel schon frühmorgens hochgefahren und nehmen die Kühe und Hirten in Empfang.
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Schallen durch die Felswand
Die Leitkühe geben mit ihren Zügeltreicheln den Ton an, viele von ihnen kennen den Weg. Nach einer Verschnaufpause senken sie wieder ihre Köpfe und marschieren mit erhobenem Haupt weiter. Das Treichelgeläut schallt durch die Felswand, hier ist Hühnerhaut garantiert. Jetzt wird der Weg etwas flacher, bevor das letzte Stück noch einmal bergauf geht. Oben angekommen, ziehen die Kühe weiter, sie wissen noch vom letzten Jahr, wo ihre Hütte liegt. Hier wird noch das Handy gezückt, dort ein Bild gemacht – der Alpaufzug zur Engstligenalp ist in der Zwischenzeit zum einer richtigen Publikumsmagneten geworden. Ein Event, den jeder einmal erleben sollte.
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