Im ersten Moment sind die grossen Gewinner der wegen der Corona-Pandemie geschlossenen Grenzen die Detailhändler. So haben Migros und Lidl mehr Kunden gewonnen. Das zeigen jedenfalls die Resultate einer repräsentativen Studie vom Simon-Kucher & Partners. So gaben 32 Prozent der regelmässigen Grenzeinkäufer in Deutschland an, aktuell mehr in der Migros einzukaufen. Lidl soll sich vermehrter Besuche von 24 Prozent der gewohnheitsmässigen Einkaufstouristen erfreuen dürfen. Weniger erfreulich ist die Lage auf der anderen Seite der Grenze, wo der deutsche Drogeriemarkt dm 42 Prozent seiner Schweizer Kundschaft eingebüsst hat, Edeka deren 36 Prozent.
Aber nicht nur auf den Detailhandel hat sich das zeitweise Ende des Einkaufstourismus ausgewirkt. Offenbar könnte es langfristig das Einkaufsverhalten verändern.
Die Vorteile des Einkaufs in der Schweiz
Während im Ausland vor allem die tiefen Preise locken, hat man nun die Vorteile des Einkaufs in der Schweiz entdeckt. So sehen 43 Prozent der Umfrage-Teilnehmenden, die bisher quartalsweise in Deutschland eingekauft haben, die Zeitersparnis als Vorteil. Jeweils 20 Prozent schätzen lokale Spezialitäten und Loyalitätsprogramme der Schweizer Händler.
Insgesamt wollen gemäss Umfrage 18 Prozent der bisherigen regelmässigen Einkaufstouristen in Deutschland weniger oder gar nicht mehr über die Grenze reisen, um ihre Shoppingtaschen zu füllen.
Man ist bereit, mehr zu zahlen
Auch der Wert der Schweizer Produktion scheint vermehrt wahrgenommen zu werden. Rund zwei Drittel der regelmässigen Grenzeinkäufer seien bereit, mehr für verbesserte Tierhaltungsstandards, die Schweizer Herkunft oder Schweizer Bio-Produkte zu zahlen. Eine bessere Bewerbung bzw. das Hervorheben entsprechender Angebote sei daher sinnvoll.
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