Am Martinstag vergangenen Freitag feierten die Absolventinnen und ein Absolvent vom Offenen Kurs 2020 bis 2022 den Abschluss ihrer zweijährigen, berufsbegleitenden Ausbildung. Nach einem währschaften Apéro, umrahmt von rassigen Schwyzerörgeli-Klängen vom SQ «Chrigus Ländlermeitschi» folgte der offizielle Teil mit der Übergabe der Notenausweise und Grussworten.
Lernen, mit Veränderungen umzugehen
Therese Wüthrich, Leiterin der bäuerlich-hauswirtschaftlichen Fachschule würdigte die Leistung der motivierten Berufsleute. «Die Jahre am Waldhof waren kein Honigschlecken», damit spielte sie vor allem auf die Umstände der Corona-Schutzmassnahmen an. Theoretische Fächer mussten von den Lehrpersonen per Fernunterricht vermittelt werden und am Präsenzunterricht bei den praktischen Arbeiten galt die Zertifikatspflicht. So wurde die Kompetenz, mit Veränderungen umzugehen, eher unfreiwillig ganz nebenbei auch vermittelt.
Das Rollenbild zum Thema machen
Überhaupt zeichneten sich die zwei Klassen aus mit Durchhaltewillen, viel Neugier und Einsatz. Die Rollenverteilung auf dem Landwirtschaftsbetrieb war im Unterricht immer wieder ein Diskussionsthema und wurde kritisch hinterfragt. Kaspar Grünig, stellvertretender Direktor Inforama ging auf die Rückmeldungen aus der Klasse ein mit den Worten «wir müssen unbedingt probieren, dem veränderten Rollenbild in der Ausbildung Rechnung zu tragen».
In unterhaltsamen Power-Point Präsentationen liess die aufgestellte Truppe den Schulalltag nochmals Revue passieren und die Zuschauenden durften eintauchen in die abwechslungsreiche Vielseitigkeit dieser Ausbildung. In neun Pflichtmodulen und zwei Wahlmodulen von Ernährung und Verpflegung über Familie und Gesellschaft bis zum landwirtschaftlichen Recht und vielem mehr lernten Michael Schaller und die bunt gemischte Frauengruppe unglaublich viel und sind so bestens gerüstet für die Zukunft.
Zeigen, wie die Landwirtschaft funktionert
Eva Schäfer vom Schulrat strich die Wichtigkeit von gut ausgebildeten Fachpersonen heraus und forderte auf zum Engagement in und für die Gesellschaft. Aufzeigen und erklären, wie unsere Landwirtschaft funktioniert, ist ausserordentlich wichtig.
Grussworte und Gratulationen überbrachte auch Anita Senti, Prüfungsleiterin vom Schweizerischen Verband der Bäuerinnen und Landfrauen. Ihr Appell an die Schulabgängerinnen und den Schulabgänger «Wir sind prädestiniert zum Geben, aber bitte vergesst dabei das Nehmen nicht». Der Verband Bernische Landfrauenvereine (VBL) ist der kantonale Berufsverband der Bäuerinnen, zu seinen Aufgaben zählt er unter anderem das Engagement für die gesellschaftliche Anerkennung der Arbeit in Haushalt, Familie und Beruf.
Ursula Brönimann als Vertreterin des VBL verriet ihr persönliches Motto: «die meiste Zeit des Lebens ist Alltag». Mit Dankesworten an alle, insbesondere auch an die ganze Lehrerschaft, schloss Barbara Thörnblad, Leiterin Ressort Höhere Berufsbildung am Inforama die würdige Schlussfeier.
Dies sind die Absolventinnen:
Bäuerinnen/Bäuerlicher Haushaltleiter FA 2020-20222:
Karin Blaser, Schüpbach; Anja Büttler, Vordemwald (AG); Helen Christen, Rüedisbach; Céline Dällenbach, Kehrsatz; Katrin Gerber, Langnau; Ramona Gnägi, Schüpfen; Andrina Graber, Utzigen; Esther Gurini, Langnau; Sonja Herrmann, Latterbach; Anja Hodel, Bösingen; Corina Kaufmann, Aarwangen; Géraldine Kunz, Heimisbach; Jasmin Oppliger, Wasen; Karin Liechti, Ersigen; Sabrina Lingg, St. Urban (LU); Celine Lüthi, Kehrsatz; Doris Reber, Wyssachen; Livia Schaad, Worben; Sandra Schaffer, Höchstetten; Michael Schaller, Mont-Soleil; Stefanie Schenk, Rüegsbach; Manuela Schüpbach, Sumiswald; Priska Sterchi, Bowil; Esther Weiss, Latterbach.
Einzelmodulteilnehmerinnen:
Yasemin Dettwiler, Oensingen; Astrid Lussi, Baar (ZG); Gabi Minder, Leimiswil; Jolanda Steiner, Liebefeld; Stephanie Streit, Zimmerwald.