Gina wuchs unter dem Bietschhorn auf, ihre Kindheit war bereichert von Tieren inmitten der steinigen Weinberge von St. German VS. Da waren die «Schwinggini›, die Schweine, der «Haso», das Kaninchen, und eine Katze namens Susi, die einen gebrochenen Schwanz hatte. Ginas Familie machte ihren eigenen Wein, und es war vielleicht eine gute Idee, dass sie ihn selbst tranken. Er brauchte etwas – irgendetwas – um trinkbar zu sein. Löffelweise Zucker, etwas Limonade... kreative Zusätze kamen in das kleine Holzfass namens Boutili. Gina spielte sich durch diese magische Welt, Versteckis und «Pfiillöiffu», «Laschtigschpringu» und «Seiligumpu» über das «Gyatt», das Unkraut, und um den hausgrossen Felsbrocken herum. Das war der «Tschuggo», der dem Land seinen Namen gab: Tschuggete.
Und Jahrzehnte später, um 4 Uhr morgens in der Bar nach dem Schwingfest, würde sie ihren zukünftigen Mann kennenlernen. Und alle waren angeheitert (die Frauen «glaffnig» und die Männer «glaffne»), sie gingen zu ihrer Schwester zum Frühstück und hatten Zopf und Kaffee mit Schnaps. Und es hat nichts ausgemacht, als Hausi die Milch über den ganzen Esstisch ihrer Schwester verschüttet hat, denn Gina hatte sich schon in ihn verliebt. Und seitdem sind sie zusammen.