Raps-Saat enthalte nicht nur Öl, sondern auch hochwertiges Eiweiss, schreibt die Technische Universität München (TUM) in einer Medienmitteilung. Weil die Protein-Extrakte aus Raps aber eine intensive, bittere Fehlnote enthalten, können sie nicht für die menschliche Ernährung genutzt werden.
Ein Team um den Lebensmittelchemiker Thomas Hoffmann hat nun die für den bitteren Geschmack verantwortliche Substanz identifiziert. Dies sei ein erster Schritt, um Raps für die menschliche Eiweissversorgung zu erschliessen, so die TUM.
Wie die Untersuchungen zeigen, ist eine Verbindung mit dem Namen Kaempferol-3-O-(2'''-O-sinapoyl-ß-sophorosid) die Schlüsselsubstanz, die Protein-Extrakte aus Raps bislang ungeniessbar macht. Nun könnten mit technologischen Mitteln oder züchterischen Strategien künftig aus Raps auch für Menschen schmeckende Lebensmittel hergestellt werden.
Laut Universität fallen pro Jahr weltweit 1,12 Millionen Tonnen Rohprotein bei der Rapsöl-Produktion an. Zwar wird der Rapskuchen als Viehfutter verwendet, für die menschliche Nahrung spielt Raps als Proteinquelle aber keine Rolle. Weil immer mehr Menschen weltweit ernährt werden müssen, sei es wichtig, neue Proteinquellen zu erschliessen, schreibt die TUM weiter.
lid