Nach dem Mittagessen sitzt Familie Hüberli am Küchentisch und bespricht, welche Arbeiten im Lauf des Nachmittags erledigt werden müssen. Mutter Vreni räumt den letzten Teller in die Geschirrspülmaschine und wischt die Küchenkombination sauber. Es herrscht eine gemütliche Atmosphäre in der Küche des alten Bauernhauses, während draussen leichter Nieselregen auf die saftig grünen Wiesen des Toggenburgs fällt.
Alle Hände voll zu tun
Vreni Hüberli und ihr Mann Walter bewirtschaften gemeinsam einen Bergbauernbetrieb hoch über dem Dorf Ennetbühl. In Hüberlis Stall stehen 34 Milchkühe, 60 Jungtiere und etwa 20 Mastkälber; dazu kommen rund 600 Hühner, einige Schafe und drei Schweine.
Seit 1992 führt Vreni Hüberli den Betrieb zusammen mit ihrem Mann Walter; auch ihr jüngster Sohn Hansruedi arbeitet jetzt in Teilzeit auf dem Hof mit. «Wir ergänzen uns gut und wenn Walter ausser Haus beschäftigt ist – etwa mit ‹Schneepfade› im Winter, dann schmeisse ich den Laden im Stall», sagt die Toggenburgerin und lacht. Um die Pflege ihrer Mastkälber und um den Hühnerstall kümmert sich die umtriebige Bäuerin während des ganzen Jahres.
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Auf dem Betrieb arbeiten, den Haushalt führen, Mutter sein und Gäste bewirten – «All da git enart scho no z`tue», räumt Vreni Hüberli ein. (Bild Ueli Christoffel/SRF)
Die Eier ihrer Hühner liefert Vreni Hüberli selber aus. Zu ihren Kunden gehören das Berghotel Schwägalp, die Landi, der Spar und eine Bäckerei. Mit Eiern und anderen Hofprodukten bestückt sie auch zwei Kühlschränke für den Direktverkauf unten im Dorf. Daneben ist Hüberli auch noch Hausfrau und vierfache Mutter. «All da git enart scho no z`tue», bilanziert sie in ihrem breiten Toggenburger Dialekt.
Vreni Hüberli im grossen Video-Porträt
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Die ganze Familie gefragt
Hansruedi, ihr Jüngster, und seine Freundin hätten sie für die SRF Landfrauenküche angemeldet, erzählt Vreni Hüberli. Zuerst habe sie gedacht, die zwei würden sie bloss auf den Arm nehmen, doch dann habe sich tatsächlich das SRF bei ihr gemeldet. Da habe sie sich entschlossen, am Wettbewerb teilzunehmen. «Weniger, weil ich glaube, die beste Köchin zu sein», stellt Hüberli klar. Vielmehr sei sie neugierig geworden, habe hinter die Kulissen einer TV-Produktion blicken wollen. «Es war die Chance auf etwas Einmaliges – das hat mich gereizt.» Vor der definitiven Zusage habe sie aber ihre ganze Familie zu der Sache befragt: «Die Woche, in der das Fernsehteam bei Dir auf dem Hof ist, steht alles ein wenig kopf. Da müssen alle einverstanden sein und mithelfen wollen.»
Eine turbulente Woche vor der Kamera
Tatsächlich sei die Woche mit dem Kamerateam eine spezielle Erfahrung gewesen, erinnert sich Vreni Hüberli: «Du bist dir immer bewusst, dass dir am Ende die halbe Schweiz in die Küche schaut und du fragst dich, wie man dich am Bildschirm dann wohl wahrnimmt.» So sei sie auch während des Kochens eher nervös gewesen, obwohl sie ein Menü gekocht habe, das sie in- und auswendig kenne, erinnert sich Vreni Hüberli.
«Die darauffolgende Woche war es dann noch etwas schwieriger, weil man immer wieder alles überdenkt und hinterfragt», verrät sie dann. Da habe es geholfen, dass die Landfrauen einander durch die wöchentlichen Drehs näher kennengelernt hätten. «Wir sind am Ende wirklich zu einem coolen Team geworden und haben uns sehr gut verstanden. Die Situation war ja für alle neu und bei keiner Kandidatin ist alles perfekt gelaufen.»
Steckbrief
Name: Verena Hüberli
Alter: 50
Familie: Mann Walter, Kinder Daniela (28), Monika (27), Andreas (25) und Hansruedi (20)
Beruflicher Werdegang: Lehre zur Bäckereiverkäuferin, dann nach dem Tod des Vaters Hofübernahme. Seither Bäuerin und Hausfrau.
LN: 43 ha Land in den Bergzonen 2 und 3, inkl. zwei Alpen in der Alpstein-Region.
Tierbestand: 34 Milchkühe, 60 Jungtiere und 20 Mastkälber. Dazu rund 600 Hühner, einige Schafe und drei Schweine.
Das «Stöbli» soll ein Hobby bleiben
Ein weiteres Standbein des Betriebs im Obern – so heisst das Flurstück, wo Hüberlis wohnen – ist das «Obern Stöbli», ein Besenbeizchen. Hier bewirten Hüberli und Tochter Daniela Gästegruppen auf Anmeldung.
Draussen vor dem einladenden, mit hellem Holz ausgekleideten Stöbli steht ein grosser Zuber: Ein Hot Pot, in dem Gäste mit Blick auf die Churfirsten heiss baden und Fondue essen können. «Wir kochen auf Wunsch; man kann alles Mögliche essen. Das funktioniert, weil wir nur auf Anmeldung öffnen und kleine Gruppen bewirten», erklärt Hüberli und ein gewisser Stolz zeigt sich in ihren wachen, blauen Augen. «Für uns stimmt das Format genau in dem Umfang. So ist es eine Herzensangelegenheit und ein schönes Hobby.»
6 Fragen an Vreni Hüberli
Das esse ich nicht gerne: Ich bin kein Fan von exotischer Küche.
Immer im Kühlschrank habe ich: Milch, Käse und Fleisch.
Meine Küchenwunderwaffe ist: Ich benutze gerne meinen Steamer.
Unser Familienritual am Tisch: Wir haben kein bestimmtes Ritual.
Das ist der häufigste Störfaktor beim Kochen: Wenn jemand meine Hilfe braucht, während ich koche, kann ich fast nicht nein sagen. Das ist dann manchmal schwierig.
Das war als Kind mein Lieblingsessen: Fleischplätzchen und Pommes.
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Hüberlis verkaufen Eier und andere Produkte vom Hof unter anderem direkt über zwei Kühlschränke im Dorf. (Bild Ueli Christoffel/SRF)
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