«Wir leben seit 26 Jahren auf dem Betrieb im luzernischen Nottwil», erzählt Anita Estermann voller Stolz und führt die Journalistin auf dem Gutsbetrieb der Schweizer Paraplegiker Stiftung (SPS) herum. Seit zehn Jahren hat das Betriebsleiterpaar den Betrieb zur Pacht. «Vorher waren wir beim SPS angestellt», erklärt sie.
«Plötzlich war ich dabei»
Dieses Jahr macht Anita Estermann bei «SRF bi de Lüt - Landfrauenküche» mit. Ihre Geschwister hätten schon immer gesagt, sie würden sie mal bei der Sendung anmelden. «Sie hatten das Gefühl, ich sei so vielseitig und solle mich und unseren Betrieb zeigen.» Die Bäuerin wusste aber nichts davon, dass sie es dieses Jahr tun würden.
«Ich dachte mir, sie machen das bestimmt nicht einfach so und das sei mehr ein Jux.» Anita Estermann sah es auch aus Zeitgründen nicht, bei der Sendung mitzumachen.
Anita Estermann im grossen Videoporträt
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Die erste Reaktion war ein Nein
«Plötzlich kam das Telefon, ich dürfe mit dabei sein. Erst sagte ich nein», erklärt Anita Estermann. Als dann das Fernsehen vorbeigekommen sei und informierte, um was es gehe, fand sie es schon noch «eine glatte Sache» und sagte schlussendlich zu. Wegen Corona seien viele Anlässe, darunter auch eine Viehschau auf dem Betrieb, abgesagt worden, was ihr wieder etwas mehr Zeit verschafft habe.
«Es war lässig. Wir sind eine gute Landfrauen-Truppe. Doch du bist an sechs Wochenenden weg. Das ist schon nicht ganz ohne», berichtet Anita Estermann. Sie sei froh, dass ihre Tochter Julia am Wochenende die Pferde gemacht habe, fährt sie fort.
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Zum Arbeitsalltag von Anita Estermann gehören viele verschiedene Tiere. Sie bezeichnet sich als grosse Pferdeliebhaberin und sorgt als Stellvertretung auch für einige Islandpferde. (Bild Ueli Christoffel/SRF)
Steckbrief
Name: Anita Estermann
Alter: 51
Familie: Mann Franz, Kinder Julia (25), Cyril (21) und Joel (16)
Beruflicher Werdegang: Haushaltslehrjahr, Arbeit in der Bäckerei als Verkäuferin und später Montagemitarbeiterin für Flüssigkeitspumpen. Nun Vollzeitbäuerin.
LN: 27 ha Land auf dem Pachtbetrieb des Schweizer Paraplegiker Stiftung (SPS) Nottwil
Tierbestand: 47 braune Milchkühe mit Aufzucht, Kleintiere, Trutenausmast, Pferde für Therapiereiten.
Planung ist das halbe Kochen
Auf dem Betrieb kocht Anita Estermann für die Familie. Aktuell sind nur ihr Mann Franz und sie zum Essen daheim. Am Wochenende sind ihre Kinder ebenfalls mit am Tisch. «Ich koche manchmal am Morgen vor, weil ich bis am Mittag arbeite.» Eine gute Planung sei wichtig. Die Mengen variieren. Früher hätte sie immer für viele Personen gekocht. «Heute muss ich häufig überlegen und merke, dass ich gar nicht so viel brauche», sagt sie und lacht. Dann gebe es dann halt mal Gewärmtes. Am Sonntag werde bei ihnen jeweils ein Familienbrunch gemacht, das sei sehr schön.
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Heute kocht Anita Estermann noch täglich für sich und ihren Gatten. Die Kinder gesellen sich am Wochenende dazu. (Bild Ueli Christoffel/SRF)
Klassiker beim Landfrauen-Menu
Trotz all der Jahre in der Küche kocht Anita Estermann immer noch sehr gerne. Ein Grund dafür sei sicherlich auch, dass sie sehr gerne esse. «Es ist sehr schön, wenn man essen darf, vor allem wenn die Produkte vom eigenen Betrieb kommen. Das ist nicht selbstverständlich.» Das Menü für die Landfrauen habe sie nicht oft ausprobiert. «Vor allem die Sauce mache ich fast jede Woche. Filet, Gemüse und Kartoffeln ist für mich etwas Alltägliches», berichtet Anita Estermann.
Die Bäuerin ist gerne im Garten. Sie hat Tomaten, diverses Gemüse, Blumen und viele Geranien und Rosen. «Es ist mir wichtig, meine Produkte zu verwerten. Ich koche sie und mache sie ein. So weiss ich, woher die Produkte kommen», berichtet Anita Estermann.
23 Jahre Pferdepflegerin, aber auch im Kuhstall aktiv
«Unser Haupteinkommen ist die Milchwirtschaft», so Anita Estermann. Im Nebenerwerb arbeitet die Pferdeliebhaberin als Pferdeführerin in der Hippotherapie und als Stellvertretung der zwei Pferdepfleger für die neun Islandpferde. Die auf dem Eyhof angegliederte Hippo- und Reittherapie wird durch das SPZ selber betrieben und das seit 26 Jahren. «Es ist sehr interessant mit den Patienten und den Pferden zu arbeiten», das mache man zusammen mit einer Physiotherapeutin.
«Morgens füttere ich die Kleintiere, das Jungvieh, die Rinder und Truten», das sei ihre Routine. Bei der Futterernte melkt die Bäuerin auch mal die Kühe. «Wenn die Männer noch mit den Maschinen unterwegs sind, beginne ich mit Melken», das gefalle ihr.
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Die Landfrau schätzt es, die eigenen Produkte verarbeiten zu können und hat einen grossen Gemüse- und Blumengarten. (Bild Ueli Christoffel/SRF)
6 Fragen an Anita Estermann
Das esse ich nicht gerne: Kutteln.
Immer im Kühlschrank habe ich: Eier, Butter, frische Milch und Reibkäse
Meine Küchenwunderwaffe ist: Meine Kenwood Küchenmaschine wird von Brot backen bis Raspeln eingesetzt.
Unser Familienritual am Tisch: Wir haben kein typisches Ritual aber essen normalerweise um 12 Uhr Zmittag.
Das ist der häufigste Störfaktor beim Kochen: Die Zeit. Manchmal muss es dann schnell gehen.
Das war als Kind mein Lieblingsessen: Raclette. Das ist immer noch so.
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