Während des Lockdowns im Frühjahr mussten sich Bauern über rücksichtslose Ausflügler auf Hofplätzen und Wiesen ärgern. Müssen Waldbesitzer nach dem Aufruf des Bundesamts für Gesundheit (BAG), Weihnachten im Wald zu feiern, das gleiche befürchten? Die BauernZeitung hat bei verschiedenen Organisation nachgefragt, wie sie die Situation einschätzen.
Sorge um Natur und Tiere
Beim Verband der Waldbesitzer macht man sich Sorgen um die Natur, speziell um die Tiere, die gestört würden. Rechtlich könne man die Leute nicht daran hindern, im Wald Weihnachten zu feiern. Der Zutritt zum Wald sei, bis auf wenige Ausnahmen, frei. Man weist aber auf den Wald-Knigge hin. Darin sind 10 Tipps für das Verhalten im Wald aufgeführt. Darin steht auch, dass man die Nachtruhe des Waldes respektieren sollte. das heisst: leise sein, auf den Wegen bleiben und unnötiges Licht vermeiden.
Etwas verschmitzt meint Urs Wehrli, Leiter Kommunikation: «Wir hoffen auf starken Regen, damit die Leute zu Hause bleiben.
Abstand durch breite Christbäume
«Es geht doch niemand in den Wald. Den Leuten ist es nach einer halben Stunde bereits zu kalt», meint Stefan Oberholzer, Präsident der Schweizer Christbaumproduzenten. Seine Organisation empfiehlt, einen möglichst breiten Christbaum oder gleich zwei schmale zu kaufen, damit die Abstände in der Stube eingehalten werden können. «Gestaffelt feiern, wäre auch noch eine Lösung», ergänzt er.
Man rechne mit einem guten Christbaumverkauf, da regionale Produkte mehr denn je gefragt seien. «Coop wird dieses Jahr zu 100 Prozent Schweizer Christbäume verkaufen.» Bei Migros und Landi sei die Tendenz ebenfalls steigend und neu konnte Obi für einheimische Christbäume gewonnen werden.
Sensibilisierung via Soziale Medien
Der Schweizer Bauernverband will nicht prophylaktisch etwas unternehmen. Man könne sich aber vorstellen, vor den Festtagen in den Sozialen Medien darauf hinzuweisen, dass man den Wald so hinterlassen soll, wie man ihn vorgefunden habe.