OK-Präsident Hans Hirschi von Landor erklärte zum Auftakt, wie die heutige Getreidezüchtung auf den Klimawandel eingehe. Auch die Düngung müsse der Trockenheit angepasst werden. Mit optimalen Kaliumgaben beispielsweise könne die Pflanze das im Boden vorhandene Wasser effizient aufnehmen. Auch müsse Getreide in Zukunft tendenziell früher angedüngt werden. Dies aufgrund der milderen Winter und heisseren Sommer.

Passend zu den aktuellen Herausforderungen im Getreidebau legten Aussteller auf dem Versuchsgelände Parzellen mit verschiedenen Düngungsintensitäten und -zeitpunkten an.

Leguminosen für die Fütterung

Thema war auch die Fütterung, wo wir den Proteinbedarf momentan nur zu 15  decken können. Besonders betroffen sind Biobetriebe. Ab 2022 dürfen Knospe-Betriebe nur noch Schweizer Futtermittel einsetzen. Deshalb hat das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) an den Feldtagen Versuche angelegt, in denen der Proteingehalt und Ertrag von diversen Leguminosen getestet wird.

Hansueli Dierauer, der  Leiter der Gruppe Anbautechnik vom FiBL erklärte, dass die weisse Lupine im biologischen Landbau wieder an Wichtigkeit gewinnen könnte. Durch ihren relativ hohen Rohproteingehalt  (34,4  der TS) und Ertrag (39,8  t/ha) sei sie diesbezüglich attraktiver als ihre blaue Schwester.

Die Protein-Königin Soja könne dem Unkrautdruck im biologischen Anbau momentan noch zu wenig standhalten, so Dierauer weiter.

Erosionsschutz und Erdflöhe

Ein weiterer Fokus der Feldtage 2020 lag auf der Reduktion von Pflanzenschutzmitteln. Fritz Leuenberger von UFA-Samen warb für den herbizidlosen Rapsanbau. Mit einer Untersaat in der Ölfrucht könnten Nährstoffe effizienter gespeichert werden. Gleichzeitig wirke die Untersaat als Erosionsschutz. Sie habe zudem eine Ablenkwirkung für Schädlinge: «Wir beobachten einen geringeren Erdflohbefall», sagt Leuenberger.   «Diese Methode ist überall geeignet», erklärt er weiter. Voraussetzung für den herbizidlosen Anbau sei allerdings ein sauberes Saatbeet. Aufpassen müsse man auch
bei sehr starkem Unkrautbefall. Die Ertragseinbussen seien unter normalen Bedingungen marginal.

Nützlinge fallen vom Himmel

Abschliessend thematisierten die Organisatoren der Feldtage technische Neuankömmlinge, wie Jät-Roboter oder Drohnen. Die Drohne werfe Nützlinge und Saatgut ab und ermögliche dadurch die Bewirtschaftung von schlecht zugänglichen Lagen, so Nicole Berger,   Leiterin Innovationen von UFA-Samen.

 

Flurbegehung im September

Ende September wird voraussichtlich eine Vorernte-Flurbegehung stattfinden, so Hans Hirschi. Die Versuche dürften bis dahin besucht werden.

Hinweis: Bei der Badi in Kölliken parkieren, da beim Zugang zum Versuchsgelände ein Fahrverbot gilt.