Mit 13 Punkten lasse sich überprüfen, ob ein Betrieb die wichtigsten Anforderungen an den Gewässerschutz erfüllt, heisst es auf dem übersichtlichen Agridea-Merkblatt. Sechs Kontrollpunkte betreffen den baulichen Gewässerschutz (z. B. Mistlager), fünf die Pflanzenschutzmittel (z B. Waschplatz für Spritzgeräte) und zwei die «diffusen» Einträge in Gewässer (z. B. Schächte im Landwirtschaftsland). Neu sind die Kontrollen, nicht aber die Anforderungen.
Breite Info-Kampagne
Landwirtschaftsämter der Region haben teils in Zusammenarbeit mit Bildungszentren und kantonalen Bauernverbänden eine Infokampagne gestartet. Die Luzerner Orientierungsveranstaltungen laufen nun an (siehe Kasten). «Die Landwirte werden mit dem Begleitbrief anlässlich der Schlusszahlung 2019 nochmals schriftlich informiert und sensibilisiert», sagt Pirmin Schwizer, Gewässerschutz, Amt für Landwirtschaft Schwyz. An den Informationsabenden Ende Januar und Anfang Februar 2020 wird das Thema ebenfalls aufgegriffen. Eine Vorinformation wurde auch bereits bei den Informationsabenden im Januar 2019 gemacht.
Vollzug-Details unklar
Im Kanton Aargau finden Ende November und Anfang Dezember Veranstaltungen statt. Termine und Programm werden nächste Woche per Newsletter zugestellt. Bereits vergangenen Winter gab es erste Infos in Uri, Ob- und Nidwalden. Diesen Winter wird nachgedoppelt, auch schriftlich. Der detaillierte Vollzug hingegen werde in der Zentralschweiz aktuell noch diskutiert und koordiniert, lassen die Ämter durchblicken.
Merkblatt mit den 13 Punkten: www.agridea.ch Suchfunktion «Gewässerschutz»
"Sichtbare Mängel erfassen"
Franz Stadelmann, wird der Gewässerschutz 2020 anlässlich sämtlicher Luzerner ÖLN-Kontrollen überprüft?
Franz Stadelmann: Der Gewässerschutz wird ab 2020 bei allen ÖLN-Kontrollen ein fester Bestandteil sein, ja.
Überprüft werden 13 Punkte. Was sind mögliche Stolpersteine für die Betriebe?
Da sowohl Themen wie der bauliche Gewässerschutz und die Lagerung von Betriebsmittel, Hof- und Mineraldünger wie auch Pflanzenschutzmittel überprüft werden, sind die Stolpersteine sehr betriebsspezifisch. Das Merkblatt der Agridea ist ein wertvolles Hilfsmittel, den eigenen Betrieb zu beleuchten.
Ist 2020 ein Übergangsjahr oder drohen bereits Sanktionen, etwa wenn Schachtdeckel auf dem Feld undicht sind?
Grundsätzlich erhält der Betriebsleiter zuerst eine Frist, damit die Situation bereinigt werden kann. Ausser es besteht eine akute Gefährdung.
Der Gewässerschutz wird «visuell» überprüft. Was bedeutet das?
Bei einem Rundgang auf dem Betrieb werden vor Ort die sichtbaren Mängel erfasst.
Wie ist das Luzerner Vorgehen im Vergleich zu anderen Zentralschweizer Kantonen?
Es ist das Ziel, das das Vorgehen mit den anderen Zentralschweizer Kantonen harmonisiert wird.
In den Seeregionen gibt es ein zusätzliches Thema. Was erwartet die betroffenen Luzerner Betriebe beim Phosphor-Projekt III?
Grundsätzlich eine Weiterführung des Projektes, wobei neu die Anforderungen nach den Einzugsgebieten der Mittellandseen differenziert werden.
Der Fachbereichsleiter «Natürliche Ressourcen»bei Landwirtschaft und Wald (Lawa) Luzern, wird an den Infoabenden referieren.
Informationsabende
Neue Gewässerschutzkontrolle und Phosphorprojekt Phase III (nur in Hildisrieden und Gelfingen). Referenten Franz Stadelmann, Lawa, und Stephan Furrer, Qualinova. Organisatoren sind die regionalen Bauernvereine.
Reiden: Mittwoch, 13. November, 19.30 Uhr, Rest. Sonne.
Schüpfheim: Mittwoch, 20. November, 19.30 Uhr, BBZ Natur und Ernährung.
Hildisrieden: Dienstag, 26. November, 19.30 Uhr, Rest. Roter Löwen.
Rickenbach: Mittwoch, 4. Dezember, 19.30 Uhr, Grüner Pavillon, Bohler 6.
Gelfingen: Dienstag, 10. Dezember, 19.30 Uhr, Mehrzweckhalle.