Es könnte ein Sturm am Horizont aufziehen. Und niemand weiss das besser als Järmann Sämu, der am Wind schnuppert, auf das Knarren in den Ellbogen hört, die Stimmungen seiner Kühe aufzeichnet und prüft, ob die Fliegen aggressiv sind. Denn auch wenn die Landi-Wetter-App mit seinem Telefon spricht, sagt er, dass man besser manchmal einfach aus dem Fenster schauen und die Dinge selbst entscheiden muss. Man könnte ihn einen Wetterfrosch nennen, aber er bezeichnet sich lieber als Beobachter.

Sämu ist auf dem Land auf­gewachsen, das so ruhig ist, dass sein Hof Stillshaus heisst. Eine Ruhe, die durch seinen Humor belebt wird, der so leise durch Schangnau BE fliesst wie der Färzbach an seinem Haus vorbei, über bunte Steine, die die Gletscher hinterlassen haben. Selbst seine Tiere scheinen seinen Humor zu teilen, von den Schweinen über die Kühe bis zu den Generationen von Hunden, die hier gelebt haben und gestorben sind: Nettu, der rot-weiss war; Dedu vom Kerlishof; Fibsu vom Italiener in Langnau BE, der Spolidoro hiess; und York, der 17 Jahre alt wurde und zur Familie gehörte. Und was für eine Familie das war!