Als der Schweizer Bauernverband 1993 erstmals den 1. August-Brunch lancierte, waren Agnes und Fritz Zuber auf ihrem Hof bei Ossingen im Zürcher Weinland als Pioniere dabei. Seither empfangen sie an diesem Anlass Jahr für Jahr jeweils weit über 500 Besucher. Nur einmal mussten die Zubers aus gesundheitlichen Gründen passen. Seit dem Jahr 1993 ist die Familie auf fünf Kindern gewachsen. Aber auch auf dem Hof gab es einige Veränderungen. So kam ein Stallneubau mit Melkroboter dazu, der Jahr für Jahr bei den Brunch-Gästen die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Weil während des Brunch für die Gäste alle Stalltüren offen stehen, erhalten die Besucherinnen und Besucher einen Einblick in einen modernen Bauernhof.
750 Anmeldungen
«Wir hatten bis am 31. Juli um 22 Uhr etwas mehr als 600 Anmeldungen von Erwachsenen. Dazu wurden 150 Kinder angemeldet», sagt Gastgeberin Agnes Zuber. Sie stellt fest, dass trendmässig immer später angemeldet werde. Man nehme auch eher spontan und ohne Anmeldung am Brunch teil. Auf dem weitläufigen Hof der Familie Zuber können die Gäste ihre Plätze selber auswählen. Jene mit kleineren Kindern bevorzugen die grosse Halle, in der sich auch ein grosse Sandhaufen befindet. Während die Eltern das reiche Angebot des vielseitigen Buffets geniessen, sind die lieben Kleinen auf dem Sandhaufen in Blicknähe beschäftigt und zufrieden. Andere bevorzugen hingen jene Plätze, auf denen man sich in Tuchfühlung mit dem Vieh befindet. Bei jedem Brunch dürfen die Gastgeber Agnes und Fritz Zuber vertraute Hände schütteln und langjährige Gäste begrüssen. Sie erhalten aber auch immer wieder Lob und Anerkennung für den tollen Anlass – und das Engagement aller Beteiligten, welche vor und hinter den Kulissen sich um das Wohl der Gäste kümmern.
Enormer Aufwand
«Wir dürfen jedes Jahr auf eine grosse Anzahl freiwilliger Helfer zählen», freut sich Agnes Zuber. Am 1. August stehen ab dem frühen Morgen rund drei Dutzend Helfer im Einsatz, die sich um das Wohl der Gäste kümmern. Liebevoll werden die vielen Platten nachgefüllt: mit Käse, Fleisch, verschiedenen Backwaren und vielen anderen Köstlichkeiten. Wohl bilden sich entlang der Buffets Schlangen, doch niemand muss lange warten, bis er wieder an der Reihe ist, um sich kulinarisch verwöhnen zu lassen.
70 Kilogramm Mehl verbacken
Für Gastgeberin Agnes Zuber beginnen die Vorbereitungen und die Zubereitung der ersten Köstlichkeiten in der Backstube bereits anfangs Juli und ziehen sich über den ganzen Monat hinweg. Wohl hat sich in den vielen Jahren an Routine gewonnen. Aber die Arbeit ist immens. «Ich habe am 31. Juli allein für das benötigte Bauernbrot 70 Kilogramm Mehl verbacken», erklärt Agnes Zuber. Doch auch die männliche Belegschaft auf dem Hof – Vater und Sohn Zuber sowie ein Lehrling – sind jeweils bereits eine Woche im Vorfeld damit beschäftigt, das Hofareal auf den grossen Tag Vorzubereiten. Remisen müssen ausgeräumt, aufgeräumt und gereinigt werden, damit alle Besucher auch bei ungünstigem Wetter einen Platz im Trockenen vorfinden.
Dank an die Gastgeber
Doch ans Aufgeben denken die Zubers noch lange nicht. Wohl ist bereits die nächste Generation auf dem Hof an der Arbeit. Doch insbesondere Agnes Zuber würde etwas fehlen, wenn dieser Anlass trotz enormen Aufwand und persönlichen Einsatz wegfallen würde. Die Familie Zuber war nicht die einzigen, die sich am 1. August-Brunch beteiligte. Wie der Zürcher Bauernverband mitteilte, hat allein im Kanton Zürich für rund 8000 Personen der der Nationalfeiertag mit einem Brunch auf einem Bauernhof begonnen. Der ZBV bedankt sich bei den 22 Gastgebern im Kanton für den grossen Einsatz.